
Die Universität Paderborn hat in der zweiten Auswahlrunde des bundesweiten Professorinnenprogramms überzeugt und wurde mit dem Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ ausgezeichnet. Damit gehört die Universität zu den 12 Hochschulen, die für ihr umfassendes Gleichstellungskonzept gewürdigt wurden. Es zeigt sich, dass der Fokus auf die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen und gendersensibles Berufungsmanagement zu ermutigenden Ergebnissen führt. Dieses Programm ist seit seiner Einführung 2008 ein zentrales Instrument zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern an Hochschulen in Deutschland und umfasst ein Gesamtvolumen von 320 Millionen Euro über eine Laufzeit von acht Jahren bis 2030.
Der aktuelle Anteil von Professorinnen an der Universität Paderborn liegt bei 40,5 Prozent. Dies ist ein beachtlicher Wert, doch das Ziel des Professorinnenprogramms ist die weitere Erhöhung der Anzahl von Frauen in Spitzenpositionen, um der sogenannten „Leaky Pipeline“ entgegenzuwirken. Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verlieren Frauen nach der Promotion zunehmend an Sichtbarkeit und Präsenz im Wissenschaftssystem. Der Frauenanteil bei Doktorandinnen beträgt 46 Prozent, bei Habilitandinnen liegt er bei 37 Prozent, während er in der Professorenschaft nur noch bei 28 Prozent liegt.
Strategische Maßnahmen zur Gleichstellung
Das Gleichstellungskonzept der Universität Paderborn umfasst mehrere strategische Maßnahmen. Dazu gehören die Stärkung der Gleichstellungsakteur*innen, Unterstützung gegen Diskriminierung sowie geschlechtergerechte Vereinbarkeitsmaßnahmen. Hochschulen, die die Auszeichnung erhalten, können bis zum 30. September 2026 Anträge für Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren stellen. Dies bildet einen Anreiz, die Gleichstellung noch stärker in den Hochschulen zu verankern und die Anzahl wissenschaftlicher Positionen für Frauen zu erhöhen.
Das Programm trägt dazu bei, dass Hochschulen durch die Einreichung und externe Begutachtung von Gleichstellungskonzepten die Chance erhalten, zusätzliche Förderungen zu beantragen. Durch die laufenden Entwicklungen im Rahmen des Professorinnenprogramms 2030 (PP 2030) werden die ersten drei Programmphasen als erfolgreich evaluiert, was auf nachweisbare strukturelle Veränderungen in den verschiedenen Hochschulen hinweist.
Hintergrund und Bedeutung
Die Unterstützung der Gleichstellung an Hochschulen ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch entscheidend für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Wissenschaft und die Qualität der Forschungsergebnisse. Das BMBF fördert darüber hinaus Initiativen zur Stärkung der Vielfalt an deutschen Hochschulen und die Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft und Innovation. Neben der Förderung von Professorinnen wird auch der Frauenanteil in MINT-Studiengängen gefördert, um eine ausgewogene Vertretung in diesen Schlüsselbereichen zu erreichen.
Insgesamt zeigt sich, dass durch Programme wie das Professorinnenprogramm langfristige Fortschritte erzielt werden können. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßstäbe für Gleichstellung künftig weiter angehoben werden und mehr talentierte Frauen in Wissenschaft und Forschung ihre Karriere vorantreiben können.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Professorinnenprogramm und zur Teilnahme können Interessierte die Webseiten der Universität Paderborn hier sowie des BMBF hier besuchen.