
Forschende der Universitäten Paderborn und Jena haben ein bedeutendes Projekt ins Leben gerufen, das sich mit der Unterstützung von bildungsbenachteiligten Jugendlichen beim Übergang von der Schule ins Berufsleben beschäftigt. Das Projekt trägt den Titel „Selbstinszenierungspraktiken als Zugang zu einer selbstbestimmten, multimodalen Kompetenzfeststellung für (aus-)bildungsbenachteiligte Jugendliche“ (SeiP) und wird seit 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 500.000 Euro gefördert. Uni Paderborn berichtet, dass das Hauptziel der Initiative in der Entwicklung eines Konzepts zur entwicklungsförderlichen Kompetenzerfassung liegt, das die Fähigkeiten und Potenziale der Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt.
Im Rahmen dieses Projekts arbeiten die Forschenden eng mit verschiedenen Partnern zusammen, darunter Bezirksregierungen und Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen sowie die Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisverband Paderborn e.V. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend für die Entwicklung eines mehrphasen Konzeptes und maßgeschneiderter Materialien zur didaktischen Gestaltung.
Innovative Ansätze zur Kompetenzfeststellung
Das entwickelte Konzept wird an die spezifischen schulspezifischen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Jugendlichen angepasst. Unter der Leitung von Dr. Heike Kundisch von der Universität Paderborn erfolgt die Begleitung der Bildungsakteur*innen. Ein zentrales Element der Initiative sind die Formate der Selbstinszenierung, die den Jugendlichen ermöglichen, sich auf positive Weise darzustellen. Dazu zählen Business-Sedcards, kurze Videos, Sprachnachrichten, Selbst-Portraits und Collagen.Forschung inklusive Bildung hebt hervor, dass die Einbeziehung der Perspektiven der Jugendlichen sowie die Förderung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung eine zentrale Rolle spielen.
Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die Identifizierung des Zugangs über Selbstinszenierungspraktiken als effektiver Ansatz zur stärkenorientierten Ausbildungsvorbereitung. Zudem sollen zukünftige Projektvorhaben einen Rahmen für Berufskollegs schaffen, etwa durch die Implementierung von Weiterbildungsformaten für Lehrende.
Veröffentlichungen und Forschungsergebnisse
Die Ergebnisse des Projekts und entsprechende Publikationen sind bereits online verfügbar. Die Forschungsarbeiten umfassen unter anderem interessante Artikel und Sammelbände, die sich mit der didaktischen Gestaltung ausbildungsvorbereitender Bildungsgänge befassen. Forschung inklusive Bildung berichtet weiter über geplante Beiträge in Fachzeitschriften, die verschiedene Aspekte der Selbstinszenierungspraktiken und deren Bedeutung für Stärkenorientierung und Teilhabe ansprechen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Projekt SeiP einen wichtigen Beitrag zur Förderung von bildungsbenachteiligten Jugendlichen leistet. Durch innovative Ansätze zur Kompetenzfeststellung und die Stärkung der Selbstinszenierung wird eine praxisnahe und inklusive Ausbildungsvorbereitung geschaffen, die den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird.Das Fachportal Pädagogik fügt dem Kontext weiterreichende Informationen hinzu, die das Verständnis über die Herausforderungen im Bildungsbereich erweitern.