
Am 27. März 2025 steht Deutschland vor einer entscheidenden Zeitenwende: Die vorgezogenen Bundestagswahlen am 23. Februar werfen bereits Schatten auf die politische Landschaft. Ein zentrales Wahlkampfthema ist die anhaltende Wirtschaftskrise, die das Land seit Jahren prägt. Daten der Universität Paderborn zeigen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft ist und dies die erste derartige Entwicklung seit 2002/03 darstellt. Expert*innen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften analysieren die Ursachen und Auswirkungen dieser Sorgen erragenden Situation.
Die Universität Paderborn spielt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle, da sie den Sonderforschungsbereich „Accounting for Transparency“ leitet, der die Transparenz von Unternehmen untersucht. Parallel dazu hat das „Paderborn Research Center for Sustainable Economy“ (PARSEC) seine Aktivitäten zur Förderung der Nachhaltigkeit ebenfalls erheblich ausgebaut. Inmitten solcher Entwicklungen sind hohe Energiepreise für Unternehmen ein dramatisches Thema, das viele in der Industrie beschäftigt.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Lösungsansätze
Strompreise für kleinere und mittlere Industriebetriebe sind im Jahr 2024 auf einen Jahresdurchschnitt von etwa 17 ct/kWh gefallen, während erheblich in die Erzeugungs- und Netzinfrastruktur investiert werden muss. Prognosen deuten zudem darauf hin, dass der Strombezug in den nächsten fünf Jahren zurückgehen wird. Zudem wird der EU-Emissionsrechtehandel weiterhin diskutiert, der rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen in Europa abdeckt.
Unternehmen können ihre Emissionen senken und Zuteilungen am Markt handeln, was jedoch auch zu einem Anstieg der Kosten im Bereich Heizen und Tanken führen könnte. Laut einem Bericht von Spiegel sind drastische Preiserhöhungen zu erwarten, die Unternehmen und Endverbraucher gleichermaßen treffen werden.
Die Diskussion über die Auswirkungen von Kürzungen des Bürgergelds auf die Wirtschaft nimmt ebenfalls zu. Etwa 5,5 Millionen Menschen beziehen Bürgergeld, von denen 1,7 Millionen Arbeitslose im Regelsatz leben. Prof. Dr. Jens Müller äußert sich zur Frage der Steuerentlastung bei Überstunden und der Unternehmensbesteuerung. Die durchschnittlichen bezahlten Überstunden stiegen 2023 auf 13,2 Stunden, was render mögliche Steuerentlastungen für Zustimmung sorgen könnte, da sie positive Auswirkungen auf die Arbeitsmarktsituation versprechen.
Der Blick in die Zukunft
Die wirtschaftliche Situation wird jedoch durch anhaltende Firmeninsolvenzen kompliziert, die in einigen Monaten das Niveau der globalen Finanzkrise erreichen. Auch der Konsum boomt nicht wie erwartet, was laut Tagesschau zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 6,0 % im Dezember führt, mit einer weiteren Zunahme in Aussicht.
Die Inflationsrate pendelte 2024 im Durchschnitt bei 2,2 %, deutlich niedriger als noch in den Vorjahren. Während ein Konsum wird der 2025 kaum nennenswert wachsen, prognostizieren Ökonomen eine Inflationsrate über 2 %, was für den Einzelhandel eine zusätzliche Herausforderung darstellt.
Die politische Landschaft kündigt diverse wirtschaftspolitische Ansätze zur Lösung der Krise an. Während Union und FDP Steuerentlastungen und Bürokratieabbau versprechen, setzen SPD und Grüne auf einen „Deutschlandfonds“ zur Investitionsförderung. Alle Parteien geben jedoch das Ziel vor, Entlastungen bei Energiekosten zu schaffen.
Insgesamt deuten Prognosen darauf hin, dass das BIP-Wachstum für 2025 stagnieren könnte, was letztlich von den politischen Entscheidungen und Reformen abhängen wird. Deutschland steht am Scheideweg und die kommenden Wahlen werden entscheidend sein, um die Weichen für eine bessere wirtschaftliche Zukunft zu stellen.