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Polizei-Schock in Bergheim: Beamte schlagen betrunkenen Mann brutal zusammen!

Im Rhein-Erft-Kreis stehen zwei Polizeibeamte aus Bergheim unter Verdacht, einen Mann vor einem Mehrfamilienhaus brutal zusammengeschlagen zu haben. Der Vorfall ereignete sich am 23. Dezember 2024, einen Tag vor Heiligabend, und führte zu einer Freistellung der Beamten vom Dienst sowie zu einem Disziplinarverfahren gegen sie, wie ksta.de berichtet. Die betroffenen Beamten, ein 27-jähriger und ein 38-jähriger Polizist, waren im Einsatz, nachdem Anwohner die Polizei wegen eines zuvor ausgetragenen Streits zwischen dem 40-jährigen Marcel Vogler und seiner Lebensgefährtin alarmiert hatten.

Als die Polizisten vor Ort eintrafen, hatten Zeugen bereits gesehen, dass der Streit geklärt war und der Mann keine Gefahr darstellte. Dennoch griffen die Beamten laut Berichten von WDR sofort mit Schlagstock und Pfefferspray an. Im Zuge der Auseinandersetzung erlitt Vogler eine Platzwunde und wurde stark verletzt, während er rückwärts gegen einen Fahrradständer fiel. Das Geschehen wurde von Anwohnern gefilmt und anschließend in sozialen Medien geteilt, was zu einem öffentlichen Aufschrei und den laufenden Ermittlungen führte.

Ermittlungen und Disziplinarverfahren

Nachdem die Aufnahmen der brutalen Auseinandersetzung bekannt wurden, entschloss sich die Kölner Polizei, die Aufklärung des Falls zu übernehmen. Das Kommissariat 32, zuständig für Beamtendelikte, hat die Ermittlungen eingeleitet. Die Beamten wurden vorübergehend vom Dienst freigestellt, und einer von ihnen hatte sich bereits kurz nach dem Vorfall krankgemeldet. Laut Polizeiangaben kam es auch zu einer mir unbekanten Bemerkung, dass Vogler Widerstand geleistet habe, was jedoch von mehreren Zeugen, darunter ein Sicherheitsmann, vehement bestritten wurde.

Die Verhaftung von Marcel Vogler, der zum Zeitpunkt des Vorfalls stark betrunken war (etwa zwei Promille), wirft Fragen zur Verhältnismäßigkeit der Polizeimaßnahmen auf. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die beiden Beamten wegen Körperverletzung im Amt. Ein weiteres kritisches Element des Vorfalls ist die unklare Situation bezüglich der Aktivierung der Bodycams der Beamten während der Auseinandersetzung.

Gesellschaftlicher Kontext und Gewaltanwendung

Der Vorfall in Bergheim ist nicht isoliert und spiegelt ein größeres Problem mit übermäßiger Polizeigewalt in Deutschland wider. Eine Studie über Polizeigewalt, die im Rahmen eines Forschungsprojekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt wurde, zeigt, dass über 90 Prozent der Ermittlungsverfahren wegen verdachtlicher Polizeigewalt eingestellt werden. Etwa 14 Prozent der Betroffenen berichten, dass sie bei Vorfällen tatsächlich Anzeige erstatten, was auf ein tiefes Misstrauen in Bezug auf die Polizeiarbeit hinweist. Die umfangreichen Erhebungen, die mehr als 3.300 Personen befragten, verdeutlichen, dass besonders junge Männer und marginalisierte Gruppen häufig von übermäßiger Gewaltanwendung betroffen sind. Die Ergebnisse werden im Buch „Gewalt im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung“ vorgestellt, das am 17. Mai 2023 veröffentlicht wurde.

Die aktuelle Situation in Bergheim zeigt exemplarisch, wie wichtig es ist, Vorfälle polizeilicher Gewalt umfassend aufzuarbeiten. Die öffentliche Wahrnehmung des Vorfalls und die damit verbundenen Ermittlungen könnten potenziell zu weitreichenden Veränderungen in der Polizeiarbeit und der Accountability führen.

Statistische Auswertung

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Otto-Hahn-Straße, 50126 Bergheim, Deutschland
Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
www1.wdr.de

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