
Am 9. Januar 2025 kündigte der CEO von Meta, Mark Zuckerberg, an, dass die Plattformen Facebook und Instagram das Faktencheck-Programm einstellen werden. Diese Entscheidung setzt eine Welle der Besorgnis in Gang, insbesondere bei den öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland. Die ARD und die „Tagesschau“ möchten ihre Anstrengungen verstärken, um Falschinformationen auf Social-Media-Plattformen aktiv zu bekämpfen. Laut ksta.de plant die ARD, ihre Kapazitäten zum Faktenprüfen bis Ende 2025 signifikant zu erhöhen.
Marcus Bornheim, der Erste Chefredakteur von ARD-Aktuell, betonte in diesem Zusammenhang die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch die Verbreitung von Desinformation und betonte die zentrale Rolle, die verlässliche Informationen dabei spielen. „Tagesschau“ und ARD sehen sich in der Verantwortung, die Gesellschaft durch die Bereitstellung von vertrauenswürdigen Informationen zu stärken. Dazu gehört auch die Notwendigkeit, Desinformation sowie KI-generierte Fake-Inhalte zu erkennen und zu entlarven.
Die Verantwortung der Plattformbetreiber
Die Reaktion der ARD auf die Ankündigung von Meta ist klar: Es wird erwartet, dass Plattformbetreiber und Regulierungsbehörden eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Falschinformationen übernehmen. Bornheim hob hervor, dass die Verantwortung für die Eindämmung von Falschinformationen nicht allein bei den Medien, sondern auch bei den Betreibern von Plattformen liegen sollte. Öffentlich-rechtliche Sender dürfen die Verantwortung der Plattformbetreiber nicht ersetzen, sondern sollten vielmehr ergänzend tätig sein.
Die Entscheidung von Meta, das Faktencheck-Programm durch ein nutzerbasiertes Moderationssystem zu ersetzen, wird skeptisch betrachtet. Dieses System, ähnlich dem von Elon Musks Plattform „X“, könnte die Qualität und Verlässlichkeit von Informationen weiter gefährden, da es auf die Beiträge der Nutzer angewiesen ist, anstatt auf unabhängige Faktenprüfer.
Die Bedrohung durch Fake News
Fake News, die ursprünglich Nachrichten bezeichneten, die nicht den journalistischen Standards entsprachen, haben sich seit den umstrittenen Wahlen in den USA 2016 und dem Brexit-Referendum als ernsthaftes Problem erwiesen. Laut presseportal.de sind Fake News und deren Verbreitung in sozialen Medien nach wie vor besorgniserregend. Die Entwicklung von Fake News wird durch ein geringes Vertrauen in politische und mediale Institutionen begünstigt, was die Empfänglichkeit der Bevölkerung für solche Informationen erhöht.
Zudem zeigen empirische Studien, dass Fake News in bestimmten Online-Communitys intensiv konsumiert werden. Weniger als 1% der Inhalte konkretisiert sich als Fake News, dennoch bewirken prominente Akteure und böswillige Netzwerke eine verzerrte Wahrnehmung. Die Vielzahl an Begrifflichkeiten, wie Desinformation (gezielte Einflussnahme) und Misinformation (unabsichtliche Fehlinformation), erschwert zudem ein klareres Vorgehen gegen die Verbreitung falscher Nachrichten.
Um dieser Herausforderung Herr zu werden, fordert die ARD eine proaktive Herangehensweise. Ansätze zur Bekämpfung umfassen nicht nur Faktenchecks, sondern auch frühzeitige Interventionen und die Förderung von Medienkompetenz. Das Bewusstsein für die Auswirkungen von Fake News muss in der Gesellschaft geschärft werden, da insbesondere politisch enttäuschte Gruppen anfällig für diese Art von Informationen sind.
Die Debatte um Fake News bleibt also angespannt. Während Meta seine Maßnahmen zurückfährt, wird die Verantwortung zur Aufklärung und Sicherstellung der Informationsqualität zunehmend als eine gemeinsame Aufgabe angesehen. Die Entwicklungen im Jahr 2025 könnten entscheidend sein für das Vertrauen in Informationen und für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.