
Nach der Silvesternacht blieb der Müll in den Straßen und auf den Plätzen des Rhein-Sieg-Kreises zurück. Der Hennefer Marktplatz war von roten Papierschnipseln der Feuerwerkskörper übersät, während vor Burg Wissem in Spich die Überreste von Feuerwerksbatterien aufeinanderstapelten. Auch nach Neujahr lagen auf Bürgersteigen und Plätzen noch die durchnässten Überreste vom Weihnachtsfeuerwerk.
Die Bauhöfe der Städte und Gemeinden in der Region blicken auf die Hinterlassenschaften des abgebrannten Feuerwerks mit gemischten Gefühlen. Diese müssen von den Stadtverwaltungen aufwendig beseitigt werden. In Siegburg entschieden sich viele Feiernde, ihre Feuerwerkskörper in den Wäldern und an zentralen Plätzen zu zünden, wo massenhaft Überreste einfach liegen blieben. Björn Langer aus der städtischen Pressestelle beschreibt einen „erschreckenden Trend“ und hebt den Adolf-Kolping-Platz als einen Brennpunkt hervor. Auch an Waldwegen, wie etwa auf dem Stallberg, häuften sich die Silvesterreste.
Aufräumarbeiten und Verantwortlichkeiten
Grundsätzlich müssen die Verursacher für die Beseitigung des Mülls verantwortlich gemacht werden, erklärt Langer. In den meisten Straßen sind die Anwohner zuständig, während die Reinigung in der Fußgängerzone, auf dem Markt und rund um den Michaelsberg vom Bauhof übernommen wird. Die erste grobe Grundreinigung im Neujahr wurde jedoch von einem beauftragten Unternehmen durchgeführt. Am 2. Januar rückten die Mitarbeiter der Saubermänner in der Siegburger Innenstadt aus und setzten dabei auch Laubbläser ein, um die Haufen händisch auf die Sammelfahrzeuge zu verladen. Die Entsorgung kann über den Hausmüll erfolgen, wobei die Kosten für den Container von der Stadt und somit von der Allgemeinheit getragen werden.
Im Vergleich zu größeren Städten zeigt sich in Hennef, der „Stadt der 100 Dörfer“, eine positive Bilanz, berichtete Pressesprecherin Jana Engels. Es sei eine ruhige Nacht gewesen, und die Feiernden hätten oft noch in der Silvesternacht gemeinsam ihre Feuerwerksabfälle beseitigt. Dennoch kam es im Zentralort und an der Bundesstraße 8 zu Müllansammlungen, jedoch nicht über den Durchschnitt der vergangenen Jahre hinweg. Auch in Much gibt es durchweg ordentliche Feierer. Die zuständige Verwaltung bestätigte, dass das Thema dort „eigentlich kein Thema“ sei.
Ein Blick auf die allgemeine Problematik der Müllentsorgung zeigt, dass Littering – die Vermüllung öffentlicher Räume – ein zunehmendes Problem darstellt. Diese Problematik ist in der Gesellschaft weit verbreitet und betrifft alle Altersgruppen. Ursachen sind oft Gruppendynamiken und ein Mangel an Verantwortungsbewusstsein, wie zum Beispiel die Ausrede, dass „die Stadt sowieso säubert“ oder man nur „kleine Objekte“ wegwirft. In einer Studie der Humboldt-Universität zeigt sich, dass Zigarettenkippen und Fastfood-Verpackungen einen großen Teil des Litterings ausmachen. Lösungen für die Herausforderung des Litterings könnten unter anderem durch das Angebot von ausreichend Abfallbehältern, regelmäßige Leerungen und aufklärende Kampagnen in der Öffentlichkeit gefunden werden, um ein Bewusstsein für saubere öffentliche Räume zu schaffen.
Für weitere Informationen zu den Ursachen von Littering und möglichen Lösungen wird auf die umfassende Analyse der Thematik verwiesen, die von abes-online.com bereitgestellt wird.
Weitere Ansätze zur Vermeidung von Littering umfassen kreative Methoden zur Aufklärung und Motivation der Bevölkerung, wie beispielsweise humorvolle Hinweise und die Platzierung von attraktiven Abfallbehältern an frequentierten Orten.
Für detailliertere Informationen zu den Aufräumarbeiten und dem Umgang mit Silvestermüll in der Region wird auf die Berichterstattung von ksta.de verwiesen.