
Der deutsche Bahnradfahrer Bruno Kessler hat unter erschwerten Bedingungen einen bemerkenswerten Wettkampf bei den Bahnrad-Europameisterschaften in Heusden-Zolder, Belgien, absolviert. Am 14. Februar 2025 belegte Kessler in der 4000-Meter-Einerverfolgung den achten Platz mit einer Zeit von 4:11,144 Minuten. Dies geschah nur 18 Tage nach einem schweren Trainingsunfall auf Mallorca, bei dem er unverschuldet von einem Auto angefahren wurde, während er mit fünf weiteren Nationalmannschaftskollegen trainierte. Kessler berichtete nach dem Rennen, dass er keine Schmerzen mehr habe und ihm es wieder gut gehe.
Der Unfall, der sich am 27. Januar 2025 in der Nähe des Flughafens Palma de Mallorca ereignete, führte zu schweren Verletzungen mehrerer Sportler, was schließlich zur Absage der Mannschaftsverfolgung bei der EM führte. Kessler war nicht der einzige Betroffene; auch Tobias Buck-Gramcko, Benjamin Boos, Max-David Briese, Moritz Augenstein und Louis Gentzik wurden verletzt. Glücklicherweise besteht bei keinem der Athleten Lebensgefahr. Allerdings erlitten sie teils schwere Frakturen, die zu langen Trainingspausen führen können.
Der Unfall und seine Folgen
Der 89-jährige Autofahrer, der die Gruppe übersehen hatte, wurde negativ auf Alkohol und Drogen getestet und gab an, abgelenkt gewesen zu sein. Bundestrainer Lucas Schädlich, der im Begleitfahrzeug fuhr, beobachtete den Vorfall. Verletzungen wie eine schwere Gehirnerschütterung und mehrere Schürfwunden wurden bei Max-David Briese festgestellt. Die betroffenen Athleten wurden in zwei verschiedene Krankenhäuser zur medizinischen Versorgung gebracht, bevor sie sich auf die bevorstehenden Wettkämpfe vorbereiteten.
Trotz der Herausforderungen gelang es Kessler, im Scratch-Rennen den fünften Platz zu erreichen. Leon Arenz aus Bergisch Gladbach belegte in der Einerverfolgung den 18. Platz mit einer Zeit von 4:20,919 Minuten. Das deutsche Team konnte nach drei von fünf Wettkampftagen bereits vier Medaillen (1 Gold, 2 Silber, 1 Bronze) gewinnen, wobei Tim Torn Teutenberg die Goldmedaille im Ausscheidungsfahren errang. Auch Lea Lin Teutenberg zeigte eine starke Leistung und wurde Achte im Mehrkampf Omnium.
Ein gefährliches Umfeld für Radsportler
Der Vorfall auf Mallorca zeigt einmal mehr, wie gefährlich das Training für Radsportler sein kann. In der Vergangenheit haben ähnliche Unfälle zu tragischen Folgen geführt, wie der Tod der italienischen Nachwuchs-Radsportlerin Sara Piffer in der Vorwoche. John Degenkolb erlitt 2016 bei einem Unfall in Calpe Verletzungen, die eine lange Genesungszeit erforderlich machten. Mallorca, ein beliebter Trainingsort für Radsportler wegen des milden Klimas, wird oft von erfolgreichen Athleten aufgesucht, was die Wichtigkeit von Sicherheitsmaßnahmen unterstreicht.