
Im Jahr 2025 sehen sich Hobbygärtner in Deutschland einer alarmierenden Zunahme invasiver Schädlinge gegenüber. Die aktuelle Situation ist eine direkte Folge des Klimawandels und des globalen Handels, die das Überleben und die Verbreitung schädlicher Arten begünstigen. Laut ruhr24.de gibt es bereits mehrere bekannte Schädlinge, darunter die Asiatische Hornisse, der Japankäfer, die Kirschessigfliege, die marmorierte Baumwanze und die grüne Reiswanze, deren Ausbreitung immer mehr heimische Gärten bedroht.
Besonders die Asiatische Hornisse hat sich seit ihrer ersten Sichtung in Deutschland im Jahr 2014 stark ausgebreitet. Ursprünglich in den Südwesten des Landes eingewandert, hat sie mittlerweile Nordrhein-Westfalen erreicht. Diese Hornissenart, die zwischen 1,7 und 2,4 cm groß wird, hat kaum natürliche Feinde und kann sich somit ungehindert vermehren. Sie stellt nicht nur eine Gefahr für Honigbienen dar, sondern könnte auch das gesamte Bestäubersystem gefährden. Dr. Manfred Verhaagh, ein Entomologe am Naturkundemuseum Karlsruhe, hebt hervor, dass die Hornisse unter anderem einen negativen Einfluss auf die Bestäubung von Pflanzen hat, was die Biodiversität erheblich bedroht. Ihre Aggressivität zeigt sich besonders in der Nähe der Nester, wo sie ihre eigene Brut verteidigen, wie auch zdf.de berichtet.
Die Bedrohung durch weitere invasive Arten
Der Japankäfer, ebenfalls ein weiterer gefürchteter Schädling, wurde durch den Luftverkehr nach Europa eingeschleppt. Mit der Fähigkeit, über 400 Pflanzenarten zu befallen, einschließlich Obstbäume und Weinreben, bereitet er Gartenbesitzern und Landwirten große Sorgen. Seine Larven schädigen die Wurzeln von Pflanzen, was potenziell verheerende Folgen für die Landwirtschaft haben kann.
Zusätzlich zur Kirschessigfliege, die gerade um die Erntezeit gesunde Früchte befällt und somit Ernteverluste verursacht, wird auch die marmorierte Baumwanze immer häufiger beobachtet, die Pflanzensäfte saugt und zu Schäden an Blättern und Früchten führt. Die grüne Reiswanze schließlich wirkt sich negativ auf krautige Pflanzen und führt zu gravierenden Schäden an Gemüsesorten wie Tomaten und Paprika.
Experten wie Philippe Dahlmann, Gartenberater beim Verband Wohneigentum NRW, warnen vor den zunehmenden Herausforderungen für Hobbygärtner. Dabei ist der Klimawandel ein entscheidender Faktor: Durchschnittstemperaturen haben sich um 2,7 Grad Celsius erhöht, wodurch invasive Insekten in Deutschland zunehmend Fuß fassen. Die verlängerten Vegetationsperioden ermöglichen diesen Schädlingen eine bessere Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme, wie die Analyse von gruenlandstaudenhof.de zeigt.
Effektive Schutzmaßnahmen für Gärten
Um sich effektiv gegen diese Schädlinge zu wappnen, haben Experten verschiedene Maßnahmen entwickelt. Regelmäßige Inspektionen der Pflanzen sind unerlässlich, um Schäden frühzeitig zu erkennen. Einnetzen von Obstbäumen hat sich insbesondere gegen Kirschessigfliegen als wirksam herausgestellt. Darüber hinaus sollte die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln wohl überlegt und möglichst zurückhaltend erfolgen. Stattdessen wird eine biologische Bekämpfung durch natürliche Gegenspieler empfohlen.
Die Bekämpfung des Japankäfers und der marmorierten Baumwanze erfordert zudem die Meldung an die zuständigen Behörden. Zudem können spezielle Nematoden und andere natürliche Fressfeinde eingesetzt werden, um die Bestände zu kontrollieren. Diese integrierten Ansätze sind entscheidend, um die Biodiversität in den Gärten sowie die ökologische Balance der Umgebung zu erhalten.