
Beim letzten Weltcup-Wochenende in Willingen gab es für die deutschen Skispringer erneut eine herbe Enttäuschung. Vor über 13.000 Zuschauern schafften es lediglich Andreas Wellinger und Philipp Raimund, sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren. Wellinger beendete den Wettbewerb als bester Deutscher auf einem enttäuschenden zwölften Platz, während Raimund mit Rang 15 gerade noch das Schlusslicht der Top 15 erreichte. Die anderen deutschen Springer, Pius Paschke und Karl Geiger, schieden bereits nach dem ersten Durchgang aus. Damit bleibt die DSV-Mannschaft weiterhin ohne Podestplatz seit Mitte Dezember, was für Unruhe und Besorgnis innerhalb des Teams sorgt. Um das ganze Maß an Enttäuschung abzurunden, war Felix Hoffmann mit Platz 15 am Samstag der Beste aller deutschen Teilnehmer, und auch an diesem Tag gelang es keinem deutschen Sportler, unter die Top Ten zu gelangen.
Die sportliche Misere führte zu klaren Worten von Andreas Wellinger in einem Interview mit der ARD, in dem er die Situation im deutschen Team als „beschissen“ bezeichnete und Zweifel an einer raschen Besserung äußerte. DSV-Sportdirektor Horst Hüttel versuchte, die Diskussion über einen möglichen Trainerwechsel zu unterbinden. „Ein Trainerwechsel ist kein Thema“, stellte Hüttel entschieden klar und unterstrich die Notwendigkeit für Bundestrainer Stefan Horngacher, die richtigen Schlüsse aus den letzten Ergebnissen zu ziehen. Hüttel erklärte weiter, dass die Mannschaft noch zu 100 Prozent von ihrem Trainerteam erreicht werde, trotz der enttäuschenden Leistungen in den vergangenen Wochen.
Trainerwechsel keine Option
Die bisherige Saison der deutschen Skispringer war von gemischten Ergebnissen geprägt, trotz eines vielversprechenden Starts mit fünf Siegen von Pius Paschke. Hüttel erklärte, dass die aktuellen schwachen Leistungen ein Risiko für einen Trainerwechsel darstellen würden. Es ist bemerkenswert, dass Stefan Horngacher, der seit 2019 im Amt ist, weiterhin das Vertrauen der Verbandsführung genießt, obwohl klar ist, dass derzeit eine positive Wende nötig ist. Hüttel äußerte seine Enttäuschung über den negativen Trend, sah jedoch Potenzial für weitere Verbesserungen, die sowohl im Training als auch in der Wettbewerbsleistung umgesetzt werden könnten. Dies lässt darauf schließen, dass das Kapitänsteam auch in Krisenzeiten zusammenhalten möchte.
In der Zwischenzeit stehen die deutschen Skispringerinnen unter dem neuen Trainer Heinz Kuttin unter Beobachtung. Nach einem enttäuschenden letzten Winter und einer missratene Saisonvorbereitung sind die Schützlinge von Kuttin optimistisch, die neue Saison erfolgreich zu gestalten. Die Athletinnen, darunter Katharina Schmid und Selina Freitag, bereiten sich derzeit intensiv auf den anstehenden Weltcup-Auftakt in Lillehammer vor. Speziell Schmid, die im letzten Gesamtweltcup in die Nähe eines Podiumsplatzes kam, hofft auf eine Rückkehr zu alten Stärken. Nachwuchshoffnung Alvine Holz gilt als großes Talent und kommt nach einem erfolgreichen Auftritt bei der Junioren-WM in Planica mit frischem Selbstbewusstsein in die neue Saison.
Mit großen Hoffnungen wird die DSV-Mannschaft in die kommenden Wettbewerbe gehen und ihre Strategie anpassen, um im internationalen Geschäft wieder konkurrenzfähig zu sein. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein für die Entwicklung des Teams, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen.