
Ein neues Kooperationsprojekt mit dem Namen „StadtMacher“ startet in der Stadt Netphen, mit dem Ziel, Bürger*innen aktiv zur politischen Teilhabe anzuleiten. Das Projekt wird von der Universität Siegen und der Akademie für partizipative Kommunikation durchgeführt und erhält Förderung durch die Hans Sauer Stiftung sowie Unterstützung vom Museum Netpherland e.V. Das Hauptaugenmerk liegt auf kommunalen Alltagsfragen und der politischen Kommunikation.
Im Rahmen von „StadtMacher“ können Bürger*innen selbst Themen identifizieren, die ihnen wichtig sind, wie beispielsweise Mitsprache in Schulen oder Stadtratsentscheidungen. Wissenschaftler*innen arbeiten an der Handhabung von Sprache sowie politischen und beteiligungsfördernden Instrumenten, um das Verständnis für demokratische Teilhabeprozesse in Netphen zu stärken.
Bürgerbeteiligung als zentraler Bestandteil
Bürgerbeteiligung hat in der kommunalen Politik zunehmend an Bedeutung gewonnen. Politische Entscheidungsträger erkennen, dass es nötig ist, Bürger in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Dies geschieht zunehmend durch unterschiedliche Maßnahmen wie Bürgerversammlungen, Bürgerhaushalte oder auch Online-Plattformen. Das Ziel dieser Initiativen ist es, die Meinungen und Bedürfnisse der Bürger in die politischen Prozesse einfließen zu lassen, was durch das Projekt „StadtMacher“ unterstützt wird.
Die Teilnehmer*innen des Projekts haben die Möglichkeit, Ideen zu entwickeln, um Hürden abzubauen und neue Gelegenheiten zu schaffen. Besondere Beachtung findet die Förderung der Kommunikation auf Augenhöhe, was gerade in Krisenzeiten von großer Relevanz ist. In der Abschlussveranstaltung, die für Juli geplant ist, werden Vertreter*innen aus der Politik und den Medien eingeladen, um den Austausch zu fördern.
Herausforderungen und Chancen
Trotz der positiven Entwicklungen in der Bürgerbeteiligung müssen dennoch Herausforderungen gemeistert werden. Dazu zählen finanzielle Hürden, mangelndes Interesse der Bürger und Widerstände in der Verwaltung. Ein aktives Handeln von Kommunalpolitikern, politischen Parteien und Bürgern ist notwendig, um eine lebendige Demokratie zu gewährleisten.
Die Stärkung der Bürgerbeteiligung hat mehrere Vorteile. Sie erhöht die Transparenz der Entscheidungsprozesse und führt zu besseren, nachhaltigeren Entscheidungen. Integrative Ansätze können zudem das Gemeinschaftsgefühl stärken und das Vertrauen in politische Institutionen erhöhen. Erfolgsbeispiele aus anderen Ländern, wie die Bürgerhaushalte in Porto Alegre oder das Modell „Better Reykjavik“ in Island, zeigen, wie effektiv Bürgerbeteiligung gestaltet werden kann.
Für interessierte Bürger*innen steht Prof. Dr. Friedemann Vogel als Ansprechpartner zur Verfügung, um mehr Informationen über das Projekt zu erhalten. Kontakt kann über die E-Mail friedemann.vogel@uni-siegen.de oder telefonisch unter 0271 740-5137 aufgenommen werden. Weitere Informationen sind auch auf der Projektwebsite zu finden: www.diskursiv-online.de/aktuelles/projekte/stadtmacher.
Insgesamt zeigt das Projekt „StadtMacher“ in Netphen auf, wie Bürgerbeteiligung aktiv gefördert werden kann und wie wichtig es ist, dass Bürger selbst mitgestalten können, um ein Gefühl der Verantwortung für ihre Gemeinde zu entwickeln. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Bürgerschaft ist ein Schritt in die richtige Richtung für eine stärker partizipatorische Demokratie.