Am 26. Februar 2023 ereignete sich ein brutaler Raubüberfall auf einen 48-jährigen Unternehmer, der aus Grefrath stammte. Der Geschäftsmann fuhr nach einem Besuch bei seiner Tochter auf der Autobahnauffahrt Wankum in Dinslaken, als er plötzlich von einem dunklen Audi SQ7 verfolgt wurde. Hinter ihm hielt ein Mercedes-Sprinter, der den Unternehmer blockierte, berichtet tag24.
Die Täter, mehrere Männer in Latexmasken, umzingelten das Fahrzeug des Opfers und schlugen brutal die Seitenscheibe ein, bevor sie ihn aus dem Auto zogen. Der Unternehmer wurde mit Handschellen gefesselt und auf die Ladefläche des Transporters gepackt. Anschließend fuhren die Täter zu seinem Wohnhaus, wo sie mit einem Türcode und einer Zahlenkombination Zugang erlangten. Im Inneren des Hauses entwendeten sie Bargeld, Schmuck, Goldmünzen und insgesamt 14 Waffen im hohen sechsstelligen Wert.
Besonders grausame Vorgehensweise
Während des Überfalls versprühten die Täter eine chemische Substanz, die vermutlich zur Vernichtung ihrer Spuren diente. Nach dem Raub wurde das Opfer entkleidet und an eine Heizung gekettet. Es gelang ihm schließlich, sich zu befreien und Hilfe zu holen, aber die Täter waren bereits geflohen. Die Kriminalpolizei Wesel ermittelt insoweit wegen erpresserischen Menschenraubs, nachdem bereits am Abend der Tat etwa 35 Hinweise eingingen, die insbesondere auf einen Täter mit auffälligem Gangbild hinwiesen. Wie wa.de berichtet, bleibt die Nachbarschaft an dieser Stelle bisher ohne relevante Hinweise.
Die Kreispolizeibehörde Wesel hat derweil eine Belohnung von 3000 Euro für sachdienliche Hinweise zur Ergreifung der Täter ausgesetzt. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0281-107 0 zu melden. Der Fall wurde auch in der ZDF-Sendung ‚Aktenzeichen XY ungelöst‘ thematisiert, die am 12. Februar 2025 ausgestrahlt wurde und bis zum 19. Februar 2025 in der Mediathek verfügbar ist.
Kriegsfeld der Kriminalität in Deutschland
Der brutale Überfall kommt in einer Zeit, in der die Kriminalität in Deutschland insgesamt sowohl in der Anzahl der Fälle als auch in der Gewaltbereitschaft zunimmt. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 stiegen die erfassten Straftaten um 5,5 % auf 5.940.667 Fälle. Dies stellt den höchsten Wert seit 2016 dar. Die Gewaltkriminalität hat mit 214.099 Fällen einen neuen Höchststand erreicht, was einem Anstieg von 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies sind alarmierende Zahlen, die zunehmende soziale und wirtschaftliche Spannungen widerspiegeln – Faktoren, die auch den brutalen Überfall auf den Unternehmer in Dinslaken verdeutlichen könnten.
