In der Nacht zum 26. Februar 2025 kam es in Wuppertal zu einem unerwarteten und mysteriösen Glockengeläut, das für die Anwohner ein großes Rätsel darstellt. Die Glocken der Friedhofskapelle läuteten ununterbrochen für etwa zwei Stunden, was bereits das zweite Mal binnen weniger Tage geschah. Zuvor hatte es vor einer Woche schon eine ähnliche Ruhestörung gegeben, als die Glocken für anderthalb Stunden läuteten. Die Anwohner waren deutlich irritiert und riefen die Polizei wegen der Lärmbelästigung an, da viele von ihnen nicht schlafen konnten. Ein Leser berichtete von einem regelrechten „Schock“ durch das nächtliche Geläut.
In Wuppertal-Langerfeld bemerkten Anwohner gegen 1 Uhr nachts das läutende Geläut. Da der Verwalter der Kirche im Urlaub war und nicht erreichbar, musste das Ordnungsamt einen Schlüsseldienst zur Unterstützung alarmieren. Etwa anderthalb Stunden später gelang es, die Glocken zum Schweigen zu bringen. Kurz darauf kam es auch am Friedhof in Wuppertal-Unterbarmen zu einem Glockengeläut, das die Nachtruhe ebenfalls störte. Der Friedhofsverwalter in Unterbarmen, Carlos Pereira, dachte an Einbrecher, als er das Geläut hörte, nachdem er die Polizei alarmiert hatte.
Ermittlungen und mögliche Ursachen
Die Polizei stellte schnell fest, dass kein Eindringling anwesend war, und Pereira konnte die Glocke abstellen. Die Dauer des Glockengeläuts in Unterbarmen betrug etwa 15 Minuten. Eine Sprecherin des Friedhofsverbandes bezeichnete die Situation als „großes Rätsel“. Es gab gleichwohl Spekulationen über einen Zusammenhang mit einem großen Stromausfall, der am Vorabend in Wuppertal registriert wurde. Ein Techniker wird beauftragt, die Anlagen zu überprüfen, da festzustellen ist, dass bereits bei einem vorherigen Einsatz kein Problem ermittelt werden konnte. Eventuell wird auch in Betracht gezogen, die Glocken künftig nachts vom Strom zu nehmen, um derartige Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden.
Die aufmerksamen Anwohner schilderten ihre Erfahrungen als erschreckend. Derya Erkan, eine der Betroffenen, sprach von einem Gefühl der Unsicherheit während des nächtlichen Geläutes. In diesem Kontext können die Vorfälle auch auf das regulierte sakrale Glockengeläut hingewiesen werden, das im deutschen Recht besonderen Schutz genießt. Laut Juraforum unterliegt das geläutete Glockengeläut gesetzlichen Regelungen, wobei das Recht auf Religionsausübung in der Regel über das individuelle Ruhebedürfnis der Anwohner gestellt wird.
Zukunftsperspektiven und Präventionsmaßnahmen
Der Friedhofsverband sieht sich nun in der Verantwortung, die technischen Anlagen eingehend überprüfen zu lassen, um die Wiederholung solcher Ruhestörungen abzuwenden. Die Ursache für das nächtliche Geläut bleibt jedoch unklar; die Möglichkeit eines Fehlers oder einen durch den Stromausfall verursachten technischen Defekt wird als wahrscheinlichste Erklärung angesehen. Die Anwohner fordern eine transparente Kommunikation und mögliche Maßnahmen zur künftigen Vermeidung derartiger Störungen.
Die Vorfälle in Wuppertal werfen auch größere Fragen auf, wie mit traditionellem Glockengeläut in urbanen Umgebungen umgegangen werden sollte. Für die Bürger bleibt es wichtig, dass die Balance zwischen der Toleranz für religiöse Bräuche und dem Bedürfnis nach Nachtruhe gewahrt wird.
