Am Montag, dem 17. Februar, öffnete Zoo Zajac in Duisburg-Neumühl um 14 Uhr seine Türen für einen Abverkauf, der das Ende einer Ära markiert. Lange Schlangen von Kunden und volle Parkplätze waren bereits vor der Eröffnung sichtbar, was das große Interesse an diesem Zoofachgeschäft verdeutlichte, das als das größte der Welt gilt. Laut derwesten.de strömten Tausende Besucher in den Laden, was viele Kunden überraschte, die die bereits leeren Regale sahen.
Unter den Besuchern waren sowohl Tierliebhaber als auch jene, die das Geschäft vor der Schließung besuchen wollten. Antje Assmann reiste aus Gescher an, während Simone Hahn aus Bottrop anmerkte, dass viele Regale bereits leer waren, was den Wettbewerb um Einkaufswagen intensivierte. Ronja Becks, die eine Stunde Fahrt auf sich nahm, äußerte, dass die langen Kassenschlangen abschreckend wirkten. Kunden äußerten ihre Traurigkeit über das bevorstehende Aus von Zoo Zajac, einem Ort, den viele als Institution betrachteten. Kim Skowronski bedauerte besonders die Notwendigkeit, künftig nach Wuppertal reisen zu müssen, um Zubehör für Reptilien zu kaufen. Einige Käufer sind skeptisch, ob der Abverkauf bis Ende März andauern wird, da die Regale schnell geleert werden.
Hintergründe und Insolvenz
Zoo Zajac meldete Insolvenz an, ein Schritt, der durch erhebliche finanzielle Schwierigkeiten bedingt war. Ein Grundstücksverkauf an eine Immobilienfirma fand vor der Insolvenzanmeldung statt, was die prekäre Lage des Unternehmens verdeutlicht. Tierschutzorganisationen sind aktiv geworden, um Lösungen für schwer vermittelbare Tiere zu finden, die künftig in Tierparks und Zoos untergebracht werden sollen. Die Tierschützer fordern passende Halter für die Tiere, deren Haltungsbedingungen mehrfach in der Kritik standen. Laut deine-tierwelt.de führte die Interessensverschiebung der Kunden, steigende Betriebskosten und der Druck durch Tierschützer zur Schließung des einzigartigen Geschäfts, das rund 3.000 Tierarten anbot.
Die Pandemie verschärfte die Situation, da die Kundenbesuche stark zurückgingen. Versuche, das Geschäftskonzept anzupassen, waren erfolglos. Der Verkauf von Hundewelpen, der 2012 eingeführt wurde, sorgte ebenfalls für Diskussionen unter Tierschützern, da die Haltungsbedingungen und der Umgang mit den Tieren kritisiert wurden.
Zukunft der Tiere und Abverkauf
Tierschutzorganisationen fordern eine artgerechte Vermittlung der verbliebenen Tiere von Zoo Zajac. Ein Tierarzt des Zoos stellte klar, dass keine Tiere übrig bleiben und ihnen kein tödliches Schicksal bevorsteht. Die Tierschützer appellieren an die Gesellschaft, die Verantwortung für die Tiere zu übernehmen und passende Halter zu finden. Der Abverkauf, der bereits begonnen hat, wird voraussichtlich bis Ende März andauern.
Gleichzeitig weist der Deutsche Tierschutzbund auf die drängenden Probleme des illegalen Tierhandels hin, der während der Pandemie florierte und auch weiterhin ein großes Problem darstellt. Laut t-online.de sind im Jahr 2022 292 Fälle dokumentiert worden, was die besorgniserregende Lage verdeutlicht. Immer mehr Tiere stammen aus illegalen Quellen, insbesondere aus dem Ausland, was die ohnehin angespannte Situation in den Tierheimen verschärft.
Die Schließung von Zoo Zajac ist damit nicht nur das Ende eines Einzelhandelsunternehmens, sondern wirft auch Fragen zu den zukünftigen Haltungsbedingungen und der Vermittlung von Tieren auf, die dringend eine neue Heimat benötigen.
