
SANTA BARBARA, Kalifornien — Der Start eines umstrittenen Projekts zur Wiederinbetriebnahme einer Pipeline, die zu einem verheerenden Ölunfall an der Refugio-Küste führte, rückt näher. Jeremy Frankel, ein aktiver Umweltschützer und Anwalt beim Environmental Defense Center, erinnert sich an den Moment vor fast einem Jahrzehnt, als er beim Campen Ölgeruch wahrnahm und sah, wie schwarzes Gelee aus einem Abflussrohr die Gewässer des Refugio State Beach verschmutzte. Der Vorfall von 2015 führte zu einem massiven Ölverlust von über 120.000 Gallonen Rohöl und verursachte den Tod Hunderter Meereslebewesen, darunter Vögel und Delfine.
Am 30. Oktober 2024 genehmigte die Santa Barbara County Planning Commission die Übertragung von Eigentum und Genehmigungen für die betroffene Pipeline von Exxon Mobil an Sable Offshore Corp., ein aufstrebendes Unternehmen mit Sitz in Houston. Dieses plant, die Pipeline, die seit der Schließung nach dem Unglück 2015 nicht mehr betrieben wird, wieder in Betrieb zu nehmen. Der Genehmigungsprozess steht jedoch unter scharfer Beobachtung durch Umweltschützer, die befürchten, dass das Projekt die Treibhausgasemissionen im Santa Barbara County verdoppeln und die Luftqualität verschlechtern könnte. Laut der Environmental Defense Center könnte die Wiederinbetriebnahme zu einem Ölunfall alle zwei Jahre und einem größeren Riss alle sechs Jahre führen.
Quellen der Kontroversen
Die Sorgen über die Sicherheit der Pipeline sind nicht unbegründet. Der defekte Rohrleitung CA-324, die 2015 unter der Verantwortung von Plains All American Pipeline brach, war seit den 1980er Jahren korrodiert. Laut einem Bericht der UC Santa Barbara war die Menge an ausgelaufenem Öl damals schätzungsweise 451.000 Gallonen, während der Bericht des U.S. Department of Transportation von 123.000 Gallonen sprach. Das Unternehmen Sable Offshore, das sich im Dezember 2022 die Santa Ynez Einheit samt Pipeline-System von Exxon Mobil gesichert hat, plant die Produktion von einer Million Barrel Rohöl pro Monat.
Um die Pipeline wieder in Betrieb zu nehmen, muss Sable Offshore mehrere Genehmigungen einholen, darunter von der California Coastal Commission und dem California Geologic Energy Management Division (CalGEM). Der Vizepräsident des Unternehmens, Steve Rusch, erklärte auf einer öffentlichen Anhörung im Oktober, dass Sable über jahrzehntelange sichere Betriebsführung verfüge und die Pipeline mit modernen Verbesserungen betreiben werde.
Jedoch melden sich lokale Organisationen und Bürger zu Wort, die die Wiederinbetriebnahme vehement ablehnen. Frankel betont, dass der Erhalt der Pipeline Kaliforniens Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen untergraben würde. Die Debatte um die Zukunft der Pipeline verstärkt sich, während die öffentliche Stimmung pro Umweltschutz bleibt und die Angst vor einem weiteren Ölunfall bittersüße Erinnerungen an die Katastrophe von 2015 weckt.