
Die österreichische Kulturszene hat einen ihrer größten Stars verloren. Otto Schenk ist am 9. Januar 2025 im Alter von 94 Jahren verstorben. Seine Familie bestätigte, dass er in seinem Zuhause am Irrsee in Österreich friedlich eingeschlafen sei. Schenk, der im Juni 1930 in Wien geboren wurde, hinterlässt ein beeindruckendes Erbe als Schauspieler, Regisseur und Kabarettist, das weit über die Grenzen Österreichs hinausreicht.
Schenk begann seine Schauspielkarriere 1953 am Theater in der Josefstadt und am Wiener Volkstheater. Parallel dazu wirkte er auch als Komiker im berühmten Kabarett Simpl. Sein Studium am Max Reinhardt Seminar legte den Grundstein für eine vielseitige Laufbahn. Mit seiner Hammerberührung wurde er schnell zu einem Publikumsliebling und zu einer Legende der Theater- und Opernwelt.
Eine beeindruckende Karriere
Otto Schenk hat zahlreiche Inszenierungen an weltberühmten Bühnen verantwortet. Sein Schaffenswerk umfasst Stationen wie das Wiener Burgtheater, die Mailänder Scala und die Metropolitan Opera in New York. Besonders eindrucksvoll war sein Durchbruch als Opernregisseur mit Alban Bergs „Lulu“ im Jahr 1962, gefolgt von seinem Debüt an der Wiener Staatsoper mit Leoš Janáčeks „Jenůfa“ 1964.
Seine umfangreiche Regiearbeit erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte und umfasste jede Menge bedeutende Werke. Die Liste seiner Inszenierungen beinhaltet unter anderem „Die Zauberflöte“, „Carmen“, „Don Giovanni“ und „Der Ring des Nibelungen“. Seine Inszenierungen an der Metropolitan Opera machten ihn auch in den USA bekannt. Schenk war bekannt für seine traditionellen Inszenierungen und sein letztes Werk an der Met war Donizettis „Don Pasquale“ im Jahr 2006.
Ehrungen und Auszeichnungen
Otto Schenks Talent und seine Beiträge zur Kultur wurden vielfach anerkannt. Im Jahr 2023 erhielt er den Österreichischen Musiktheaterpreis für sein Lebenswerk. Zudem wurde ihm 2016 der prestigeträchtige Platin-Romy verliehen. Seine Verdienste um die Republik Österreich wurden durch das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst im Jahr 1976 sowie das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich im Jahr 1994 gewürdigt.
Kulturminister Werner Kogler äußerte sich zu Schenks Tod und bezeichnete ihn als „einen der größten Publikumslieblinge Österreichs“ und als „Theaterlegende“. Das Publikum und die Theaterwelt werden Otto Schenk als kreativen Geist und als herausragenden Künstler in Erinnerung behalten.
Otto Schenk hinterlässt eine eindrucksvolle künstlerische Hinterlassenschaft. Viele seiner Inszenierungen sind heute auf DVD verfügbar, was es künftigen Generationen ermöglicht, sein kino- und theaterhistorisches Erbe zu erleben und zu schätzen.
Für mehr über das Lebenswerk von Otto Schenk können Sie die Berichte von Gala und Wikipedia einsehen.