
Die Vorfreude auf das dritte Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck ist groß, doch etwas Unmut breitet sich unter den österreichischen Fans aus. Während sie sich auf ein Heimspiel gefreut haben, gingen 9.000 der seit Wochen ausverkauften Tickets an Käufer aus Deutschland, während nur 8.500 an österreichische Fans verkauft wurden. Dies stellt einen empfindlichen Rückschlag in der ohnehin angespannten Rivalität zwischen den beiden Skisprungnationen dar. Der Montain-Bereich vor dem Springen ist damit mehr als voll, wenn sich am Samstag um 13.30 Uhr (ZDF und Eurosport) die Athleten auf die Schanze begeben.
Der Kampfgeist ist auf beiden Seiten geweckt. Österreichs Spitzenathleten, angeführt von Daniel Tschofenig, haben klare Vorteile gegenüber den deutschen Springern, die momentan um den Gesamtsechsten Pius Paschke kämpfen. Bundestrainer Stefan Horngacher, selbst Österreicher, äußert sich zur brisanten Situation: „Ein Springen in Österreich zu gewinnen, wäre das coolste überhaupt.“ Der Bergisel wird dabei von 22.500 Zuschauern besucht, einschließlich 5.000 Fans aus „Drittländern“.
Intensive Rivalität und Vorwürfe
Die österreichische Presse bleibt bei dem Thema Rivalität nicht ruhig. Die Kronen-Zeitung berichtete über einen deutschen Medienbericht, der unbelegte Vorwürfe zur Österreichischen Dominanz aufbrachte. Demnach wird unterstellt, dass Anzug-Mogelei zur Überlegenheit der Mannschaft geführt habe. Diese Spekulationen wurden von den österreichischen Athleten jedoch zurückgewiesen. „Dass wir geschlossen so gut sind, ist ein Produkt der letzten Jahre“, betonte der Gesamtdritte Stefan Kraft und lobte die Teamdynamik.
Die aktuelle Stimmung beim Österreichischen Ski Verband (ÖSV) ist positiv. Cheftrainer Andreas Widhölzl, selbst Tourneesieger und begeisterter Heavy-Metal-Fan, hat seine Athleten mental stark auf die Herausforderungen vorbereitet. Die Ski-Adler sind in der Lage, den Druck zu umgehen und konzentrieren sich vor allem auf den Sieg. Tschofenig sieht sich nicht als Topfavorit und hält die Konkurrenz im Team für stark, während seine Kollegen wie Jan Hörl und Gregor Deschwanden ebenfalls nach vorne drängen.
Die DSV-Springer hingegen, angeführt von Paschke, der fünf Saisonspringen gewonnen hat, könnten als „Partycrasher“ fungieren. Trotz vorheriger Misserfolge in Innsbruck wird die Möglichkeit eines Erfolges der Deutschen nicht ausgeschlossen. Horngacher bleibt optimistisch und sieht die Bergisel-Schanze nicht als „Schicksalsschanze“ für seine Mannschaft.