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Oscar-Regisseur Ballal im Westjordanland von Siedlern attackiert!

Im Westjordanland wurden am 25. März 2025 der palästinensische Filmemacher Hamdan Ballal und zwei weitere Palästinenser von israelischen Soldaten festgenommen, nachdem sie Opfer eines brutalen Angriffs durch jüdische Siedler geworden waren. Ballal, Co-Regisseur des Oscar-prämierten Films „No Other Land“, der die Vertreibung von Palästinensern thematisiert, wurde während der Gewalt im Dorf Sussija verletzt. Laut Berichten des rp-online.de erlitt er eine blutende Kopfwunde, während Siedler auch andere Angriffe auf Aktivisten des Center for Jewish Nonviolence verübt haben, bei denen Autos beschädigt und Reifen aufgeschlitzt wurden.

Ballal und seine Begleiter wurden während ihrer medizinischen Behandlung in einem Krankenwagen von Soldaten festgenommen. Ihre Anwältin, Lea Zemel, bestätigte, dass sie auf einem israelischen Militärstützpunkt festgehalten werden und sie nicht mit ihnen sprechen konnte. Ein Video, das die Angriffe zeigt, dokumentiert einen maskierten Siedler, der eine Aktivistin angreift. Die Gewalt im Westjordanland hat in letzter Zeit zugenommen, ein beunruhigendes Zeichen in einem ohnehin angespannten Konflikt.

Hintergrund der Gewalt

Die Rolle der Siedler im Westjordanland ist komplex und vielschichtig. Israel eroberte das Westjordanland, Ost-Jerusalem und den Gazastreifen während des Sechstagekriegs 1967, seitdem sind tausende von Siedlern in dieser Region niedergelassen, und ein Großteil dieser Siedlungen gilt völkerrechtlich als illegal. Heute leben etwa 700.000 jüdische Siedler in diesen Gebieten, und ihre Präsenz ist ein zentraler Streitpunkt im israelo-palästinensischen Konflikt. Laut Deutschlandfunk wird die Siedlungstätigkeit von einem innenpolitischen Rechtsruck in Israel gefördert, der zur Legalisierung zuvor illegaler Siedlungen führte.

Die Angriffe fanden im Kontext eines gewachsenen Konflikts statt, der sich nicht nur gegen Palästinenser, sondern auch gegen Aktivisten richtet, die Frieden und Gerechtigkeit anstreben. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass die Gewalt seit dem 7. Oktober 2023 zugenommen hat, teils durch militärische Operationsstrategien und teils durch aktivistische und militärische Maßnahmen der Siedler. Der internationale Druck auf Israel, insbesondere hinsichtlich des Siedlungsbaus, hat zwar zugenommen, doch die aktuelle Regierung weicht von internationalen Normen und Appellen ab.

Hinzu kommt, dass wichtige politische Figuren in Israel, wie Itamar Ben Gvir, jeglichen Anspruch auf einen palästinensischen Staat zurückweisen. Die anhaltende militärische und zivile Gewalt, die von verschiedenen Fraktionen ausgeht, erschwert die Aussicht auf Frieden und eine mögliche Zwei-Staaten-Lösung, die von vielen internationalen Akteuren als einzige Lösung betrachtet wird.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Sussija, Westjordanland, Palästina
Beste Referenz
rp-online.de
Weitere Infos
spiegel.de

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