
Zu Ostern erwartet man in vielen Haushalten das traditionelle Osterlamm auf der Kaffeetafel. Dieser Brauch könnte in diesem Jahr jedoch eine unerwartet hohe finanzielle Belastung mit sich bringen. Wie Merkur berichtet, sind die Preise für die Hauptzutaten zum Backen erheblich gestiegen, was das Zubereiten eines Osterlamms verteuert.
Im März 2025 erhöhte sich der Preis für Butter um 23,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Butterpreise hatten im Herbst 2024 bereits ein Rekordhoch erreicht, sind jedoch zuletzt leicht gesunken. Diese Preissteigerung hat signifikante Auswirkungen auf die gesamte Backbranche. Während Zucker erfreulicherweise um 26,1 Prozent günstiger ist als im Vorjahreszeitraum, sind die Preise für Eier und Mehl um 2,5 und 0,4 Prozent gestiegen. Insgesamt sind die Nahrungsmittelpreise im März 2025 um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.
Gestiegene Lebensmittelpreise im Überblick
Die höheren Kosten beim Backen von Osterlämmern sind Teil eines größeren Trends. Auch andere Lebensmittel zeigen stark steigende Preistrends. Laut einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes sind die Lebensmittelpreise seit 2020 um fast ein Drittel gestiegen. Dies betrifft insbesondere Grundnahrungsmittel wie Mehl und Zucker. Letzterer hat sich von Januar 2020 bis Mai 2024 um rund 80 Prozent verteuert, während Mehl und andere Getreideprodukte um etwa 50 Prozent teurer wurden.
- Lebensmittelpreise gesamt: +30% seit 2020
- Zucker: +80%
- Mehl und Getreide: +50%
- Kartoffeln: +50%
- Geflügelfleisch: +40%
- Brot und Brötchen: +33%
- Vollmilch: +28%
- Kaffee: +20%
- Olivenöl: >100% (seit 2020)
Ein wesentlicher Grund für die steigenden Preise sind wiederholte Ernteausfälle. Dies wird besonders bei Olivenöl sichtbar, dessen weltweite Produktion zwischen 2021 und 2023 drastisch gesenkt wurde. Die spanische Regierung hat sogar vorübergehend die Mehrwertsteuer auf Olivenöl aufgehoben, um die Verbraucher zu entlasten.
Ein Appell an die Verbraucher
Joachim Rukwied, Präsident des deutschen Bauernverbands, mahnt zudem, dass die Lebensmittelpreise notwendig sind, um höchste Qualitätsstandards in Deutschland zu gewährleisten. Er fordert ein besseres Verständnis der Verbraucher für die Probleme der heimischen Landwirtschaft, die unter einem zunehmenden Trend zu Importen leidet. Rukwied warnt vor einem möglichen Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion, wenn kein gesellschaftlicher Konsens über den Wert von Lebensmitteln zustande kommt.
Die Situation verdeutlicht, dass das Backen eines Osterlamms in vielen Fällen teurer ist, als es in den Vorjahren der Fall war. Trotz der Vergleichbarkeit der Preise zu anderen Kuchen, bleibt die Herausforderung, auch in Zukunft mit den steigenden Kosten umzugehen. Verbraucher müssen sich möglicherweise auf höhere Ausgaben für ihre traditionellen Lebensmittel vorbereiten, während die Branche sich an die veränderten Marktbedingungen anpassen muss.