
Am 21. April 2025 hat der Vatikan offiziell den Tod von Papst Franziskus bestätigt. Der 88-jährige Pontifex starb am Ostermontag um 7:35 Uhr in seiner Residenz im Vatikan, nachdem er in den letzten Jahren mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Besonders gravierend war eine Lungenentzündung, die ihn bereits im Frühjahr 2023 für 38 Tage ins Krankenhaus zwang. Trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustands erbrachte er an Ostersonntag noch den Segen Urbi et Orbi vor Zehntausenden Gläubigen, allerdings zeigte er sich dabei bereits merklich geschwächt.
Papst Franziskus, geboren als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires, Argentinien, wurde im März 2013 zum Papst gewählt. Er war der erste nicht-europäische Papst seit über 1.200 Jahren und über ein Jahrzehnt das Oberhaupt der rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit. Der Rücktritt seines Vorgängers Benedikt XVI. 2013 ebnete den Weg für seine Wahl. Benedikt XVI. war 2022 im Alter von 95 Jahren verstorben. Franziskus’ Tod erfolgt nun, bevor ein Konklave in der Sixtinischen Kapelle einberufen wird, das den 267. Papst wählen wird. Wahlberechtigt sind die unter 80 Jahre alten Kardinäle.
Ein Vermächtnis des Friedens und der Bescheidenheit
In seiner Amtszeit setzte sich Franziskus intensiv für Friedensfragen, soziale Gerechtigkeit und die Belange von Flüchtlingen ein. Dabei stellte er nicht nur die Menschenwürde, sondern auch die Rolle von Frauen innerhalb der Kirche in den Mittelpunkt seiner Überlegungen. Er wurde jedoch in seiner Absicht, Frauen zu höheren Ämtern zu erheben, durch die Weigerung, eine Priesterweihe zuzulassen, begrenzt. Trotz der Herausforderungen, mit denen die katholische Kirche konfrontiert war, setzte er sich unermüdlich für Reformen ein und betonte die Notwendigkeit für eine Synodalität.
Franziskus‘ Erbe wird ebenfalls durch die stark gewachsene internationale Wahrnehmung des Papstamts geprägt, die seit dem 19. Jahrhundert zugenommen hat. Die mediale Ausstrahlung der Päpste hat sich wesentlich verändert, und es wird von zukünftigen Päpsten eine Kombination aus Charisma und politischem Gewicht erwartet. Diese Erwartungshaltung könnte für zukünftige Nachfolger eine nicht unerhebliche Herausforderung darstellen. Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigten ihn als einen „Mann des Friedens“, dessen Bescheidenheit und Einsatz für die Schwächsten bemerkenswert seien.
Trauer und Übergangszeit
Auf die Nachricht von Franziskus‘ Tod reagierten Millionen Menschen weltweit mit Trauer und Anteilnahme. Die katholische Kirche steht nun vor einer Neuausrichtung, die mit der bevorstehenden neuntägigen Trauerzeit (Novendiale) und der anschließenden Beisetzung offiziell begonnen wird. Diese Zeit wird von zahlreichen religiösen und politischen Führern sowie Gläubigen begleitet. Kardinäle und Staatsgäste werden erwartet, um den verstorbenen Papst zu gedenken und den Übergang zur Wahl seines Nachfolgers zu begleiten.
Franziskus’ letzte Ruhestätte wird die römische Marienkirche Santa Maria Maggiore sein, in der er einen weiteren Ausdruck seiner tiefen marianischen Frömmigkeit fand. Während seiner Amtszeit schuf er zahlreiche Kommissionen, um auf die Skandale des sexuellen Missbrauchs zu reagieren, und versuchte, die katholische Kirche in schwierigen Zeiten zu reformieren.
Die aktuelle Situation wirft auch Fragen auf über die Rolle des Papstamtes und wie zukünftige Päpste die Herausforderungen unserer Zeit meistern werden. Jörg Ernesti, ein Kirchenhistoriker, erwartet, dass die Synodalität und die Stärkung der Ortskirchen in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen werden. Die katholische Kirche steht somit an einem Wendepunkt, der durch Franziskus’ Vermächtnis stark beeinflusst sein wird.