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Razzia in Sankt Petersburg: Fitnessstudio wird zur Rekrutierungszentrale!

In den letzten Monaten hat Russland mit einer erhöhten Aggressivität bei der Einberufung von Wehrpflichtigen für den Dienst im Militär auf sich aufmerksam gemacht. Berichten zufolge drangen vermummte Männer Anfang Februar in ein Fitnessstudio in Sankt Petersburg ein, um junge Männer zur Einberufung zu zwingen. Diese Razzia wurde mit Hämmern durchgeführt, während die Betroffenen auf den Boden zu legen waren. Während die offizielle Darstellung eine Präventivmaßnahme gegen illegale Migranten kommunizierte, wurden letztlich Berichte bekannt, wonach zwölf Männer, die neu in Russland sind, sich nicht zum Militärdienst gemeldet hatten und in Gewahrsam genommen wurden. Sechs weitere Personen wurden aufgrund von Dokumentenproblemen festgenommen und ähnlichen Aktionen fanden auch in anderen Städten wie Irkutsk und Jekaterinburg statt. Die Razzien scheinen zunehmend auch russische Sportclubs zu betreffen und nicht mehr nur migrantisch geprägte Einrichtungen, was die umfassende Natur dieser Rekrutierungsversuche unterstreicht.

Ende März erließ Präsident Putin ein Dekret, das die Einberufung von 160.000 Männern im Alter von 18 bis 30 Jahren anordnete. Dies stellt die höchste Einberufungszahl seit vielen Jahren dar, mit einem Gesamtziel von 2,4 Millionen Menschen für das Militär. Die Wehrpflicht in Russland dauert in der Regel ein Jahr; die Wehrpflichtigen sehen sich mittlerweile jedoch oft zusätzlichen Druck ausgesetzt, sich dem Militärdienst zu unterziehen.

Gesetzgebung und Methoden der Einberufung

Das russische Verteidigungsministerium betont, dass die aktuelle Einberufung nicht mit dem Krieg gegen die Ukraine in Verbindung stehe. Doch viele Männer aus von Russland besetzten Gebieten wie Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson sind ebenfalls von der Einberufung betroffen. Auf der Krim beispielsweise wurden seit 2015 Männer illegal in die Armee eingezogen, und es wird berichtet, dass die Zahlen seit der umfassenden Invasion im Jahr 2022 angestiegen sind. Menschenrechtsorganisationen dokumentieren über 583 Strafverfahren wegen Wehrdienstverweigerung auf der Krim.

Die Methoden der Behörden zur Identifizierung von Individuen, die sich dem Militärdienst entziehen, sind mittlerweile alarmierend, wobei Gesichtserkennungstechnologien zum Einsatz kommen. Es gibt Berichte über aggressive Rekrutierungsmethoden, einschließlich öffentlicher Festnahmen. Männer berichten von starkem Druck, sich beim Militär zu melden, während andere versuchen, sich dem Dienst zu entziehen – oft mit den hohen Risiken von Freiheitsstrafen, die bei Verweigerung drohen können.

Demonstrationen für die Ukraine

Die Teilnehmer, viele tragend die ukrainische Flagge, sammelten Spenden, um Medikamente, Hygieneartikel und Drohnen für die Ukraine zu beschaffen. Letztere sollen zur Risikobewertung in besetzten Gebieten eingesetzt werden, um Zivilisten zu helfen. Die Organisatoren und Redner betonten die Wichtigkeit der Solidarität in diesen herausfordernden Zeiten und dankten Deutschland für die Unterstützung. Seit 1992 wird der Unabhängigkeitstag der Ukraine gefeiert, ein symbolischer Anlass, der die anhaltenden Leiden im kriegerischen Kontext nicht in Vergessenheit geraten lässt.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Sankt Petersburg, Russland
Beste Referenz
lvz.de
Weitere Infos
swr.de

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