
Die CDU plant unter der Führung von Friedrich Merz eine umfassende Rentenreform, die darauf abzielt, die Rentenansprüche der zukünftigen Generationen zu sichern. Insbesondere wird die Einführung einer sogenannten Frühstart-Rente angestrebt, mit dem Ziel, künftig eine monatliche Rente von 2500 Euro zu gewährleisten. Dies wird möglich, indem Eltern für jedes Kind, das sie im Alter von 6 bis 18 Jahren haben, monatlich 10 Euro in ein Altersvorsorgedepot einzahlen. Nach Berechnungen wird dieser Betrag bis zum 18. Geburtstag des Kindes auf 1560 Euro anwachsen. Bei einer Verzinsung von 5% könnte dies nach 12 Jahren sogar eine Netto-Rente von über 2500 Euro ermöglichen, wie HNA berichtet.
Ein zentraler Punkt der Reform ist die aufgrund des demografischen Wandels notwendig gewordene Neugestaltung der Alterssicherung. Ein steigender Anteil älterer Menschen wird auf einen sinkenden Zahl von Erwerbstätigen treffen. Derzeit liegt das Verhältnis von Beitragszahlenden zu Rentenbeziehern bei nur 220 zu 100, eine dramatische Entwicklung, die 1957 mit 373 zu 100 noch ganz anders aussah. Prognosen zeichnen ein noch düstereres Bild – bis 2045 könnte dieses Verhältnis laut ZDF auf 174 zu 100 sinken.
Finanzierung der Rentenversicherung
Die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland, die durch ein Umlageverfahren finanziert wird, steht vor ernsthaften Herausforderungen. Die Einnahmen dieser Versicherung stammen zu über 75% aus den Beiträgen der Erwerbstätigen und ihrer Arbeitgeber. Gleichzeitig wird geschätzt, dass 61% der Rentner weniger als 1200 Euro netto pro Monat erhalten, was für manche zur Altersarmut führen kann. Besonders betroffen sind Alleinstehende, von denen jeder Dritte unter der Armutsgefährdungsschwelle lebt, wie Deutschlandfunk feststellt.
Zusätzlich zur finanziellen Belastung infolge des demografischen Wandels fordert eine Vielzahl von Experten tiefgreifende Reformen, um das Rentenniveau langfristig zu sichern und Fehlanreize für einen frühen Renteneintritt abzubauen. Besonders im Fokus stehen Regelungen für langjährig Versicherte, die ohne Rentenabschläge früher in Rente gehen können, was die Kassen zusätzlich belastet. Bereits jetzt fließen erhebliche Mittel aus dem Bundeshaushalt in die Rentenversicherung, die bereits 100 Milliarden Euro als Zuschuss leistet.
Die Zukunft der Rentenreform
Ein weiteres zentrales Element der Reform ist die Flexibilisierung des Renteneintritts. Mit der Einführung einer Aktivrente könnten Rentner bis zu 2000 Euro monatlich steuerfrei dazuverdienen, ohne ihre Rentenansprüche zu verlieren. Dennoch bleibt das gesetzliche Renteneintrittsalter bei 67 Jahren, während parallele Diskussionen um eine Anpassung an die Lebenserwartung fortgeführt werden. Experten warnen, dass dieses Alter bis 2042 auf 68 Jahre steigen könnte, durch den fortschreitenden Anstieg der Lebenserwartung.
Für die Politik besteht nun die Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen der Sicherung des Rentenniveaus und der finanziellen Belastung der Erwerbstätigen zu finden. Die Reformen sollen nicht nur die Rentenkassen stabilisieren, sondern auch die beruflichen Anreize für ältere Arbeitnehmer verbessern und die steigenden Neuverschuldungen im Haushalt begrenzen.