Deutschland

Rettung des Lake Pedder: Hoffnung für Tasmaniens Naturwunder!

Bis 1972 war der Lake Pedder in Tasmanien ein beeindruckendes Naturwunder Australiens. Der Gletschersee, bekannt für seinen rosafarbenen Quarzitstrand, erstreckte sich über fast 10 Quadratkilometer und entstand vor etwa einer Million Jahren. Doch die Umwandlung in einen Stausee für ein Wasserkraftprojekt führte dazu, dass er überflutet wurde und nun eine Fläche von beinahe 250 Quadratkilometern einnimmt. Diese Umweltschädigung ist als schwerer ökologischer Verlust zu betrachten, der auch die umliegenden Ökosysteme stark beeinträchtigt hat. In der Region, die heute zum Weltkulturerbe Tasmaniens gehört, haben diese Veränderungen gravierende Folgen für seltene Pflanzen- und Tierarten.

Die Gründung der United Tasmania Group (UTG) am 23. März 1972 war eine direkte Reaktion auf die drohende Flutung des Sees. Die UTG gilt als Vorläufer der australischen Grünen und ist ein Beispiel für das wachsende Umweltbewusstsein, welches in den 1970er Jahren Einzug hielt, verstärkt durch den ersten „Tag der Erde“ im Jahr 1970. Trotz dieser Proteste blieb der Verlust der natürlichen Landschaft unvermeidlich, was viele Umweltschützer nun dazu bringt, nach Lösungen für eine mögliche Wiederherstellung des Lake Pedder zu suchen.

Die Chance auf Renaturierung

Aktuelle Bewertungen der Dämme, die den See stauen, zeigen, dass zwei der drei Dämme als „Hochrisiko“ eingestuft sind. Die tasmanische Regierung plant, diese Dämme bis 2103 zu reparieren und die Lebensdauer zu verlängern. Doch Umweltschützer vertrauen darauf, dass dies nicht die einzige Lösung sein kann. Sie weisen darauf hin, dass neben der Reperatur auch die vollständige Entfernung der Dämme und die Wiederherstellung des Lake Pedder Vorteile für die Biodiversität und die Klimaresilienz bringen könnten. Die Wiederherstellung des Sees wird als Symbol für eine Chance angesehen, vergangene Umweltfehler zu reparieren.

Christine Milne, ehemalige Vorsitzende der australischen Grünen, leitet die Kampagne zur Wiederherstellung des Lake Pedder. Unterstützt werden sie dabei von jungen Aktivisten wie der 20-jährigen Georgina Kelman, die die Wiederbelebung des Sees als eine Hoffnung auf ökologische Erneuerung betrachten. „Pull the Plug“ (Zieht den Stöpsel) ist eine weitläufige Protestaktion, die auf die Notwendigkeit der Renaturierung hinweist. Laut einer Umfrage können in den nächsten zehn Jahren durch nachhaltige Projekte im Rahmen des UN-Jahres der Ökosystemwiederherstellung von 2021 bis 2030 auch in Australien bedeutende Fortschritte erzielt werden.

Die Rolle der Energieerzeugung

Während der Lake Pedder durchschnittlich 57MW jährlich zur Gordon-Stromerzeugung beigetragen hat, gibt es Alternativen, die den Energiebedarf ersetzen könnten. Windspeicher wie die Cattle Hill und Granville Harbour Windparks erwirtschaften bereits 154% des durch den Lake Pedder erzeugten Stroms. Somit wären Optionen wie kleine Windfarmen oder die Installation von Solarpanels in Häusern möglich. Diese Ansätze könnten einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung darstellen, um die Umwelt zu schützen und gleichzeitig den Energiebedarf zu decken.

Zusätzlich hat die turistischen Erwartung an die Region nach der Flutung nicht erfüllt werden können. Die Besucherzahlen sanken erheblich, was den Derwent Valley Council dazu veranlasste, die touristischen Schwerpunkte entlang des Gordon River Road zu überdenken. Diese Neuorientierung könnte der Region nach COVID-19 eine Chance bieten, durch restorative Tourismus-Aktivitäten ihren globalen Einfluss zu verstärken.

Die Situation in Australien wird durch extreme Wetterereignisse noch komplizierter. Die australische Bevölkerung leidet unter extremen Temperaturschwankungen, was bereits zu schwerwiegenden Schäden durch Buschfeuer geführt hat. Während im Süden Wassermangel herrscht, kämpfen im Nordosten die Menschen gegen sintflutartige Regenfälle. Die Kombination all dieser Faktoren unterstreicht die Dringlichkeit und Relevanz von Umweltschutzinitiativen wie der Wiederherstellung des Lake Pedder, um die zukünftige Lebensqualität der Australier zu sichern.

Die Herausforderung, den Lake Pedder wiederzubeleben, könnte nicht nur ein Schritt zur ökologischen Erneuerung sein, sondern auch die bestehende Landnutzung und Energieproduktion kritisch in Frage stellen. Dies zeigt in aller Deutlichkeit, wie eng Umweltschutz, Energiepolitik und touristische Entwicklung miteinander verknüpft sind.

Für weitere Details besuchen Sie die MAZ Online, Lake Pedder sowie Deutschlandfunk für aktuelle Informationen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Lake Pedder, Tasmanien, Australien
Beste Referenz
maz-online.de
Weitere Infos
lakepedder.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert