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Mitgliederverlust bei Kirchen: Rekordzahlen sorgen für Besorgnis!

Zum Ende des Jahres 2023 hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) einen signifikanten Rückgang der Mitgliederzahlen verzeichnet. Wie ZVW berichtet, gehörten rund 18 Millionen Menschen zu einer der 20 Landeskirchen. Dies bedeutet einen Verlust von fast 500.000 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr und einen Rückgang um rund 3,2 Prozent. Die Mitgliederzahlen erreichen damit den tiefsten Stand seit Jahren, nachdem vor einem Jahrzehnt noch über 22 Millionen Menschen evangelisch waren.

Die Rückgänge sind nicht nur auf die sinkenden Mitgliederzahlen zurückzuführen, sondern auch auf eine bemerkenswert hohe Sterberate. 2024 verstarben etwa 335.000 Mitglieder der EKD. Zudem wurden im vergangenen Jahr 345.000 Kirchenaustritte registriert, obwohl die Zahl der Austritte im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent zurückging. 2022 war die Austrittsquote mit 1,9 Prozent ein Rekordwert, was die Ernsthaftigkeit der Situation unterstreicht. Für 2022 meldete die EKD 380.000 Austritte, ein Anstieg um 35,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was den Mitgliederschwund sichtbar verstärkt hat, wie auch Katholisch.de hervorhebt.

Die Taufe als Lichtblick?

Die Taufe als traditioneller Weg zur Kirchenmitgliedschaft scheint in der EKD ebenfalls rückläufig zu sein. 2024 wurden nur 110.000 Menschen getauft, im Vorjahr waren es noch 136.000. Die Anzahl der Aufnahmen in die Kirche betrug gerade einmal 15.000. Die Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, äußerte sich besorgt über die rückläufigen Taufzahlen sowie über die Notwendigkeit, Menschen stärker mit kirchlichen Angeboten in Kontakt zu bringen.

Fehrs betont zudem die Bedeutung von Seelsorge und spiritueller Begleitung in Krisenzeiten, um den Glauben in der Gesellschaft zu stärken. Diese Herausforderungen sind durch die demografischen Veränderungen und die allgemeinen Lebensumstände, wie die steigenden Lebenshaltungskosten, verstärkt worden, was nach den Erkenntnissen des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD als einer der Hauptgründe für die Kirchenaustritte gilt.

Kontext der katholischen Kirche

Während die evangelische Kirche signifikante Verluste meldet, sieht sich auch die katholische Kirche in Deutschland seit 2022 mit einer negativen Entwicklung konfrontiert. Laut Katholisch.de hat die katholische Kirche im Jahr 2022 insgesamt 321.611 Mitglieder verloren. Aktuell zählt die katholische Kirche in Deutschland noch rund 19,8 Millionen Mitglieder, was 23,7 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Im Jahr 2023 traten 402.694 Menschen aus der katholischen Kirche aus, eine Steigerung im Vergleich zu den bereits hohen Austrittszahlen des Vorjahres.

Der Trend ist alarmierend, denn im Jahr 2022 wurden mit über 520.000 Austritten die höchsten Zahlen in der Geschichte verzeichnet. Der Rückgang der Mitgliedszahlen beider großer Kirchen zeigt, dass die traditionellen Grundlagen des Glaubens in Deutschland unter einer Vielzahl von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Druckfaktoren leiden.

Insgesamt steht die Zukunft der großen Kirchen in Deutschland auf der Kippe. Sowohl die EKD als auch die katholische Kirche müssen sich diesen Herausforderungen stellen und Wege finden, das spirituelle Leben und die Mitgliedschaft in den kommenden Jahren zu revitalisieren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Deutschland
Beste Referenz
zvw.de
Weitere Infos
katholisch.de

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