In Bayern ist ein deutlicher Rückgang bei den Blutspenden zu verzeichnen. Laut dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) ist diese Entwicklung im Jahr 2024 als „beunruhigend“ zu bewerten. Derzeit gibt es nur noch knapp 249.000 aktive Blutspender, während die Bevölkerung in Bayern etwa 13,4 Millionen Menschen umfasst. Dies spiegelt eine besorgniserregende Situation wider, da der tägliche Bedarf an Blutkonserven in Bayern bei etwa 2.000 liegt.
Im Jahr 2023 haben nahezu 50.000 Menschen zum ersten Mal Blut gespendet, jedoch sank diese Zahl im Jahr 2024 auf über 45.000. Georg Götz, der Geschäftsführer des BRK, hebt hervor, dass die Versorgungslage trotz des Rückgangs insgesamt stabil bleibt. Dennoch sieht er die Bereitschaft zur Blutspende als „auf dünnem Eis“ stehend. Dies ist besonders alarmierend, da eine einzige Blutspende bis zu drei Menschen das Leben retten kann und für schwerstkranke Patienten oft lebensnotwendig ist.
Einflussfaktoren auf die Spendenbereitschaft
Mehrere Faktoren beeinflussen die Bereitschaft zur Blutspende, darunter Ferienzeiten, Grippewellen und Witterungsbedingungen. Dies führt zu Schwankungen in der Anzahl der Spender. Götz fordert daher ein breiteres Fundament an Blutspendern, um besser auf mögliche Ausfälle reagieren zu können.
Die Anforderungen an Blutspender sind klar: Jeder gesunde Mensch ab einem Alter von 18 Jahren kann Blut spenden. Dabei dürfen Frauen bis zu viermal und Männer bis zu sechsmal innerhalb eines Jahres zur Blutspende gehen.
Regionale Blutspendetermine
In ganz Bayern gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Blut zu spenden. Die entsprechenden Blutspendetermine sind in verschiedenen Landkreisen und kreisfreien Städten aufgeführt. Unter anderem sind die folgenden Regionen betroffen:
- Aichach-Friedberg
- Amberg (kreisfreie Stadt)
- München (kreisfreie Stadt)
- Nürnberg (kreisfreie Stadt)
- Würzburg (kreisfreie Stadt)
Für eine vollständige Übersicht der Termine und teilnehmenden Städte besuchen Sie bitte die Seite des Blutspendedienstes unter blutspendedienst.com.
Im bundesweiten Kontext ist der Bedarf an Blutkonserven ebenfalls hoch. Täglich werden in Deutschland etwa 15.000 Blutkonserven benötigt, wobei rund 20% dieser Spenden für die Behandlung von Tumorerkrankungen eingesetzt werden. Trotz der Notwendigkeit spenden nur etwa 3% der Bevölkerung Blut, was auf mangelndes Wissen und Unsicherheiten hinsichtlich der Verträglichkeit zurückgeführt wird. Blutpräparate haben zudem eine kurze Haltbarkeit von teilweise nur wenigen Tagen, was die Situation für die Krankenhäuser weiter kompliziert.
Insgesamt stellt der Rückgang der Blutspenden in Bayern und Deutschland eine Herausforderung dar, die dringend angegangen werden muss, um sicherzustellen, dass Patienten in Not weiterhin die notwendige Unterstützung erhalten. Aufgerufen sind alle gesunden Erwachsenen, aktiv zur Verbesserung der Blutspendebereitschaft beizutragen.
