
In der Welt der Tierwirtschaft nimmt das Engagement junger Menschen eine zentrale Rolle ein. Ein herausragendes Beispiel ist Emily Schulz, eine 20-jährige angehende Tierwirtin aus Mecklenburg-Vorpommern, die sich besonders für die Schweinezucht begeistert. Ihre Leidenschaft für Tiere und die Landwirtschaft wurde durch ihren Freund, der bereits als ausgebildeter Tierwirt in der Schweinezucht arbeitet, weiter verstärkt. Er brachte sie zu den Ferkeln, und Emily fand schnell Freude an der Arbeit mit diesen Tieren und am Aufwachsen der Ferkel.
Bei ihrem Wurf kann eine Muttersau bis zu 15 oder mehr Ferkel zur Welt bringen, abhängig von der Anzahl der Zitzen. Diese beeindruckende Tatsache verdeutlicht die Anforderungen und das verantwortungsvolle Handwerk, das Tierwirte im Bereich der Schweinehaltung übernehmen. In ihrer Ausbildung lernt Emily, die Tiere auf ihre Zuchtfähigkeit zu beurteilen und das Futter individuell auf die Bedürfnisse der Tiere abzustimmen, wobei Themen wie Tierwohl und Tierschutz ebenfalls behandelt werden.
Erfolge und Herausforderungen
Emily wurde in ihrer Ausbildung für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet und erhielt den Titel der Landesbesten im Bereich Tierwirtschaft beim Landesbauerntag in Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Erfolg öffnete die Tür für die Teilnahme am Bundeswettbewerb in Nordrhein-Westfalen, wo sie die Region vertreten wird. Ihr Ausbilder Ingo Papstein, Geschäftsführer der Agrargesellschaft Hohen Wangelin, hebt hervor, dass trotz eines gesellschaftlichen Interesses an der Landwirtschaft ein Rückgang der Bewerbungen im Bereich Tierwirtschaft zu beobachten sei. Er wünscht sich mehr engagierte Auszubildende und betont die positiven Aussichten auf sichere Arbeitsplätze in diesem Berufsfeld.
Tierwirte und Tierwirtinnen werden in fünf Fachrichtungen ausgebildet, darunter auch die Schweinehaltung, die Emily gewählt hat. Diese Ausbildung ist dual aufgebaut, was bedeutet, dass Theorie und Praxis gleichermaßen vermittelt werden. Sowohl die Landwirtschaftskammer als auch andere Institutionen betonen die hohe Verantwortung, die mit der Betreuung und Pflege von Nutztieren verbunden ist. Die Erwartungen an die Qualität der Produkte und die Aufzucht der Tiere sind hoch, und Absolventen einer solchen Ausbildung sind zentral für die landwirtschaftliche Produktion.
Das Berufsbild des Tierwirts
Der Beruf des Tierwirts umfasst verschiedene Fachrichtungen, darunter Imkerei, Schäferei, Geflügelhaltung, Rinderhaltung und Schweinehaltung. In der Schweinehaltung beschäftigen sich Tierwirte unter anderem mit der Bedienung von Fütterungs- und Lüftungssystemen, der Reinigung der Ställe sowie der Versorgung trächtiger Sauen und der Aufzucht von Ferkeln. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, kann aber auch auf zwei Jahre verkürzt werden, wenn eine Fachhochschulreife oder ein Abitur vorliegt. Während dieser Zeit erwerben die Auszubildenden umfassendes Wissen über die Bedürfnisse ihrer Tiere und die rechtlichen Rahmenbedingungen, die für die Tierhaltung gelten.
Die Anstellung als Tierwirt erfordert nicht nur Freude an der Arbeit mit Tieren, sondern auch technisches Verständnis und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Angehende Tierwirte müssen bereit sein, unregelmäßige Arbeitszeiten zu akzeptieren und auch an Wochenenden zu arbeiten, um die Anforderungen ihres Berufs zu erfüllen. Jüngste Entwicklungen zeugen jedoch von einem zunehmenden Stellenwert der Tierwirtschaft in der Öffentlichkeit, was für Interessierte vielversprechend ist.
Emily Schulz stellt ein treffendes Beispiel für die Talente dar, die in der Branche gefördert werden sollten. Sie ist mit Überzeugung dabei und beweist, dass das Handwerk des Tierwirts in Deutschland sowohl traditionell als auch von einer neuen, dynamischen Generation mit frischem Elan geprägt wird. Ihre Geschichte dient als Inspiration, nicht nur für künftige Tierwirte, sondern auch für die gesamte Agrarwirtschaft in Deutschland.