Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und sogenannter Green Skills ist auf dem Vormarsch und wird für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg zunehmend als entscheidende Chance betrachtet. Im Rahmen der fortlaufenden Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW, die mittlerweile im fünften Jahr stattfindet, berichteten Wirtschafts-, Kultus- und Wissenschaftsministerium am 25. Februar dem Ministerrat über die aktuellen Maßnahmen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte die zentrale Bedeutung von Weiterbildung für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes.
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, ihre Mitarbeiter für neue Aufgaben zu qualifizieren und kontinuierliche Weiterbildung zu fördern. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut wies darauf hin, dass die Weiterbildungsoffensive auch arbeitsorientierte Grundbildung umfasst, um grundlegende Fähigkeiten zu verbessern. Bei dieser Initiative spielt ein neu entwickelter Kursfinder eine Schlüsselrolle, der KI nutzt, um eine optimale Suche nach Weiterbildungsangeboten zu ermöglichen. Der Kursfinder ist seit Oktober 2024 in einer Testphase und wird voraussichtlich bis Oktober 2025 verfügbar sein.
Fokus auf Green Skills und digitale Kompetenzen
Ein zentraler Bestandteil der Weiterbildungsoffensive ist die Förderung von Green Skills, welche als Kompetenzen in der ressourceneffizienten und nachhaltigen Wirtschafts- und Arbeitswelt definiert werden. Diese Skills sind unerlässlich, da sie nicht nur Fachwissen umfassen, sondern auch digitale Kompetenzen und systemisches Denken erfordern. Unternehmen sehen sich einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, die durch Megatrends wie Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischen Wandel geprägt sind. Laut Global Upskill wird in diesem Zusammenhang die Relevanz von Themen wie nachhaltige Unternehmensführung und Nachhaltigkeitsberichterstattung für kleine und mittelständische Unternehmen immer bedeutender.
Die Weiterbildungsoffensive in Baden-Württemberg unterstützt Unternehmen dabei, die notwendigen Kompetenzen für die Transformation in eine klimaneutrale Zukunft zu identifizieren. Der Einsatz von datengestützten Ansätzen sowie KI-gestützten Methoden ist dabei essenziell, um Trends zu analysieren und die Anforderungen an Beschäftigte zu verändern. Tools wie der EcoTalentNavigator ermöglichen es Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsstrategien effektiv mit Geschäftszielen zu verknüpfen.
Neue Ansätze in der betrieblichen Weiterbildung
Die IU Internationale Hochschule hat in einer jüngsten Studie die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der beruflichen Weiterbildung näher beleuchtet. In dieser Studie wird das Gestaltungspotential von KI in Bildungsangeboten hervorgehoben. Unternehmen sollten ihre Weiterbildungsmethoden überdenken, um sich an die rasante Entwicklung neuer Technologien anzupassen. Dies schließt die Entwicklung neuer Bildungskonzepte ein, die KI-relevante Skills und digitale Lernassistenten berücksichtigen.
Die Herausforderungen der KI im Bildungssektor erfordern eine kritische Reflexion über deren Möglichkeiten und Grenzen. Dabei sollte Weiterbildung nicht nur technisches Wissen vermitteln, sondern auch menschliche Stärken fördern, wie kreatives Denken und emotionale Intelligenz. Insbesondere ist es wichtig, Fähigkeiten zu entwickeln, die nicht im Wettbewerb mit KI stehen, wie in den Thesen der Studie beschrieben. Die Integration von menschlicher und künstlicher Intelligenz wird künftig eine zentrale Rolle im beruflichen Lernen spielen.
Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2024 insgesamt 40 Millionen Euro in die Weiterbildungsoffensive zu investieren, mit einer möglichen Verlängerung bis Ende 2025. Es wird deutlich, dass sich die Weiterbildung in Zeiten von Digitalisierung und Klimawandel neu definieren muss, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Baden-Württemberg zu gewährleisten.
