
Michelle Niederwieser, eine 25-jährige österreichische Skifahrerin, hat heute ihren sofortigen Rücktritt vom Leistungssport verkündet. Der Rücktritt wurde über ein emotionales Posting auf Instagram bekannt gegeben, in dem sie ein Video aus ihrer Kindheit teilte. Ihr Posting war geprägt von Dankbarkeit, insbesondere gegenüber ihren Eltern, die sie während ihrer Karriere unterstützt haben. „Danke Mama und Papa“, schrieb sie, und es sind die Worte einer Athletin, deren Karriere nicht nur von sportlichen Erfolgen, sondern auch von Herausforderungen und Verletzungen gezeichnet war.
Niederwieser, die vor allem als Speed-Spezialistin bekannt war, debütierte im Dezember 2023 im Weltcup bei der Abfahrt in Val-d’Isère, wo sie mit einem 23. Platz ihre ersten Punkte sammelte. Insgesamt startete sie 14 Mal im Weltcup und erreichte in dieser Zeit zwei 23. Plätze als beste Platzierungen. Im Europacup konnte sie jedoch mehr überzeugen und erreichte fünf Podestplätze, darunter einen Sieg. Doch die Reise war nicht einfach: Verletzungen wie ein Kreuzbandriss und ein Knorpelschaden begleiteten ihre Laufbahn.
Emotionale Verabschiedung und Verletzungen
In ihrem Instagram-Beitrag bedankte sich Niederwieser nicht nur bei ihrer Familie, sondern auch für die Unterstützung im Skirennsport während ihrer gesamten Karriere. Ihre sportliche Ausbildung begann mit zweieinhalb Jahren, als sie in Buch, Vorarlberg, das Skifahren erlernte. Sie besuchte die Skihandelsschule in Stams nach der Skihauptschule in Schruns und gab ihr internationales Renndebüt beim FIS-Riesenslalom in Sankt Lambrecht im Jahr 2015.
Ihr Rücktritt kommt in einer Zeit, in der auch andere Athleten wie die österreichische Skifahrerin Tamara Tippler ihre Karriere beenden. In einem bemerkenswerten Parallelbericht kündigte auch Julian Lüftner, 32 Jahre alt, seinen Rücktritt aus dem Snowboard-Cross an. Lüftner, der am Wochenende die Weltcupsaison in Mont-Sainte-Anne abschließt, kämpfte um eine Top-3-Platzierung im Gesamt-Weltcup, weist jedoch auf ähnliche Herausforderungen hin wie Niederwieser.
Psyche im Leistungssport
Die psychischen Herausforderungen, denen Leistungssportler ausgesetzt sind, sind vielschichtig. Eine umfassende Studie zeigt, dass Athleten bei ihrem Karriereende häufig unter psychischen Symptomen leiden, die durch Leistungsdruck, Verletzungsangst und ungesunde Perfektionsansprüche hervorgerufen werden. Diese Stressoren fallen nach dem Rücktritt weg, jedoch stehen Athleten vor neuen Schwierigkeiten, wie dem Verlust ihrer sportlichen Identität. Psychische Problematiken wie Schlafstörungen und Depressionen sind unter aktiven und ehemaligen Athleten weit verbreitet, was die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes zur Unterstützung während und nach der sportlichen Karriere unterstreicht.
Niederwiesers Rücktritt markiert nicht nur das Ende eines Kapitels in ihrem Leben, sondern wirft auch Fragen auf über den Umgang mit den Herausforderungen nach der Karriere. Unklar bleibt, welche Pläne die junge Athletin nun verfolgt, doch es ist offensichtlich, dass sie mit einem neuen Lebensabschnitt konfrontiert wird, der sowohl Chancen als auch Unsicherheiten bereithält.
Am Ende ihres Posts erhielt Niederwieser viele Glückwünsche von Freunden und Wegbegleitern, darunter auch die Unterstützung von ihrer Kollegin Ariane Rädler. Ihre Zukunft bleibt ungewiss, aber die Erinnerungen und Erfahrungen, die sie in ihrer bisherigen Karriere gesammelt hat, werden sie sicher auf ihrem weiteren Weg begleiten.
Für mehr Informationen zu Forderungen und Herausforderungen im Leistungssport können Leser die Artikel von tz.de, laola1.at und zeitschrift-sportmedizin.de besuchen.