
Am Montag, 20. Januar 2025, beginnt um 9.30 Uhr am Düsseldorfer Landgericht der Prozess gegen eine mutmaßliche Bande von Kreditbetrügern. Die vier Angeklagten, darunter zwei Frauen und zwei Männer, stehen unter dem Verdacht, systematisch banden- und gewerbsmäßigen Betrug, Geldwäsche und Urkundenfälschung begangen zu haben. Der Gesamtschaden, der aus ihren machthungrigen Aktivitäten resultiert, beläuft sich auf mehrere Millionen Euro.
Die Vorwürfe werfen ein Licht auf eine komplexe Masche zwischen Februar 2017 und September 2023. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, gefälschte Gehaltsnachweise, Kontoauszüge sowie Arbeits- und Mietverträge erstellt zu haben, um bei Banken Kredite für eigentlich nicht kreditwürdige Kunden zu erschleichen. Insgesamt sollen in diesem Zeitraum Kredite in Höhe von etwa 12 Millionen Euro ausgezahlt worden sein, berichtete die Dewezet.
Razzia und Festnahmen
Ein entscheidender Wendepunkt kam im Dezember 2023, als die Behörden eine großangelegte Razzia gegen die Verdächtigen durchführten. Insgesamt wurden 56 Objekte in mehreren Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz, durchsucht. Diese Operation führte zur Festnahme von 29 Personen, wobei die Ermittler Vermögenswerte im Wert von circa 6,3 Millionen Euro sichergestellt haben, darunter Bargeld, Immobilien sowie luxuriöse Gegenstände wie einen Rolls-Royce und Schmuck.
Der mutmaßliche Kopf der Bande, ein 41-jähriger Mann aus Düsseldorf, wird zusätzlich zu den Betrugsvorwürfen auch wegen erpresserischen Menschenraubs, Sozialbetrugs und 15-fachem Fahren ohne Führerschein angeklagt. Es wird angenommen, dass er seine „Geschäfte“ mit Einschüchterung und Gewalt absicherte, was sich auch in Drohungen gegen einen Mitarbeiter seiner Immobilienfirma äußerte, der aussteigen wollte. Berichten zufolge ließ er sich dabei von dem Boss eines Hells Angels unterstützen.
Ein Prozess mit hohen Einsätzen
Der Prozess, der unter erhöhten Sicherheitsauflagen stattfindet, ist auf insgesamt 12 Verhandlungstage bis zum 20. März angesetzt. Der Anklage zufolge gab sich der Hauptangeklagte als erfolgreicher Geschäftsmann aus. Sein Büro war auf der Düsseldorfer Königsallee, und ihm wurde nachgesagt, in einer Luxuswohnung zu leben. Ermittlungen ergaben zudem, dass er seit 2021 immer wieder beim Fahren von Luxusautos ohne Führerschein erwischt wurde, darunter ein Rolls-Royce und ein Ferrari F8 Spider.
Der Tatbestand des Kreditbetrugs, wie im Ferner Alsdorf erklärt, behandelt die Täuschung im Zusammenhang mit der Beantragung von Krediten. Unrichtige oder unvollständige Unterlagen sind bereits ausreichend für die Verwirklichung des Deliktes, unabhängig davon, ob tatsächlich ein finanzieller Schaden entstanden ist.
Mit dieser dynamischen und skrupellosen Bande werden die Gesetze im Wirtschaftsstrafrecht auf die Probe gestellt. Die kommenden Verhandlungstage werden nicht nur für die Angeklagten, sondern auch für das Vertrauen in das Kreditwesen von entscheidender Bedeutung sein.