
Ein skandalöser Drogenfall beschäftigt derzeit die Gerichte in Rheinland-Pfalz. Ein 39-jähriger Mann aus Frankenthal wurde verurteilt und muss für zwei Jahre und fünf Monate hinter Gitter. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm den Besitz von 100 Kilogramm Schlafmohn sowie weiteren Drogen vorgeworfen. Diese erhebliche Menge sorgt nicht nur für Aufregung, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf den Drogenhandel in der Region. Der besagte Schlafmohn wurde beschlagnahmt, nachdem er sich auf Reisen befunden hatte. Dies berichtet die Rheinpfalz.
Hintergrund des Falles ist eine polizeiliche Ermittlung, die nach einem Tipp eingeleitet wurde. Ursprünglich sollte der Angeklagte die Drogen selbst herstellen und vertreiben. Die Drogenfunde aus dem Keller des Mannes verdeutlichen das gewaltige Ausmaß. So fanden die Ermittler nicht nur 22 Kilogramm Marihuana, sondern auch 150 Gramm Amphetamin und rund 10,3 Kilogramm Amphetaminöl. Zudem wurde Methanol entdeckt, welches jedoch nicht zum Trinken, sondern zur Drogenherstellung verwendet werden sollte, wie SWR berichtet.
Sicherheitsvorkehrungen im Gericht
Der Prozess selbst fand unter extremen Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Angeklagte war während der gesamten Verhandlung mit Handschellen an Händen und Füßen gefesselt. Zudem überwachten neun vermummte Polizisten sowie Justizangestellte das Geschehen im Gerichtssaal. Diese Maßnahmen sind Ausdruck der hohen Risiken, die mit solchen Drogenfällen verbunden sind. Auch die Eingangskontrollen erinnerten stark an Maßnahmen, wie sie an Flughäfen üblich sind.
Zu Beginn der Verhandlung kam es zu internen Gesprächen zwischen der Staatsanwaltschaft, der Verteidigung und den Richtern, in denen über den weiteren Verlauf des Verfahrens beraten wurde. Der Verteidiger des Angeklagten, Ekkart Hinney, beantragte, die Handfesseln während der Verhandlung abzulegen, was jedoch abgelehnt wurde. Für den Angeklagten, der ursprünglich aus dem Kosovo stammt, wurde ein eigenes Unternehmen im Heimatland erwähnt. Trotz der erdrückenden Beweise bestreitet er jeglichen Bezug zu den Drogen. Er sitzt seit Ende Juni in Untersuchungshaft.
Erklärungen und Zeugenaussagen
Als Zeugen wurden auch Polizisten geladen, die jedoch nicht gehört wurden. Ein anderer Zeuge, der aus Ludwigshafen-Oggersheim kam, sagte aus und erklärte, dass er Möbel in dem Keller des Angeklagten lagerte. Dieser Zeuge hielt den Angeklagten für unschuldig, gab jedoch zu, dass ihm bewusst war, dass die gelagerten Gegenstände illegal waren. Nach der Sicherstellung der Drogen berichtete er von einer Bedrohung, die er erhalten hatte. Der Angeklagte hat erklärt, dass er bereit ist, auszusagen, allerdings nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wobei die Gründe dafür unklar bleiben. Der Vorsitzende Richter wird am nächsten Verhandlungstag entscheiden, ob dies möglich ist.