
Der Tennis Club Wörth sah sich seit 2017 im Bestreben, seine Anlage an das Schauffele-Gelände zu verlagern. In der Jahreshauptversammlung äußerte der Vorsitzende Axel Schmitz, dass dringend Renovierungen notwendig seien, um die Attraktivität und Funktionalität des Vereins zu erhalten. Doch die neue Stadtratsmehrheit hat dem Wunsch des Clubs, auf das Dorschberg-Gelände umzuziehen, eine klare Absage erteilt. Diese Entscheidung hat nicht nur die Mitglieder des Tennisclubs enttäuscht, sondern auch andere Vereine, die ihre Kritik an der Situation deutlich gemacht haben. Trotz dieser Rückschläge glaubte der Club weiterhin an eine mögliche Verlagerung, angetrieben von verschiedenen negativen Entwicklungen in Bezug auf die aktuelle Anlage. Ein zentrales Problem bleibt unbestritten die Notwendigkeit jährlicher Sanierungsmaßnahmen, um die Spielflächen in einem akzeptablen Zustand zu halten, da energetische Veränderungen am bestehenden Gebäude nicht möglich sind. Der Bürgermeister empfahl dem Verein, ein Darlehen aufzunehmen, um die ausstehenden Renovierungen zu finanzieren.
Den Unmut über die Absage der Verlagerung teilt auch der FC Bavaria Wörth. In der Jahreshauptversammlung erklärte der Vorsitzende Ümit Özdemir, dass das Schauffele-Projekt „fast tot“ sei und der Umzug für den Fußballverein unwahrscheinlich erscheine. Die Unsicherheit über die Zukunft des Vereins ist hoch, da ebenfalls dringend Renovierungen am Gelände und im Gebäude erforderlich sind. Vor drei Jahren schien Özdemir noch optimistisch, dass Fortschritte in Bezug auf das Schauffele-Gelände erzielt werden könnten. Der Druck auf die Vereine wächst, da der neu gegründete zweite Fußballverein, FC Inter, bereits zu einem Verlust von Mitgliedern beim FCB geführt hat.
Mitgliederentwicklung und Herausforderungen
Aktuell zählt der FC Bavaria 455 Mitglieder, darunter 221 Jugendliche. Die sportliche Situation der beiden aktiven Mannschaften ist stabil, wobei die zweite Mannschaft derzeit um den Aufstieg in die B-Klasse spielt. Özdemir wurde bei den Neuwahlen für ein weiteres Jahr als Vorsitzender bestätigt und konnte ein neues Team um sich scharen. Andreas Jäger wurde zum zweiten Vorsitzenden gewählt, Raffael Gunter als Schatzmeister.
Die Herausforderungen der Vereine sind nicht nur lokal zu sehen. Ein Bericht von Sportplatzwelt, der die Mitgliedsentwicklung in deutschen Tennisvereinen unter die Lupe nimmt, zeigt, dass über 1,4 Millionen Menschen Mitglied im Deutschen Tennisbund sind. Der Tennisreport 2024 stellt fest, dass 52,9 % der befragten Vereine steigende Mitgliederzahlen vermeldeten. Das Durchschnittsalter der Mitglieder in deutschen Tennisvereinen liegt bei 45,1 Jahren. Dennoch stehen auch diese Vereine oft vor ähnlichen Herausforderungen, darunter hohe Instandhaltungs- und Betriebskosten und die zunehmende Auswirkungen der Energiekrise auf die finanzielle Situation.
Die Ansprüche an die Infrastruktur steigen, doch die Investitionsbereitschaft ist begrenzt. Es bleibt abzuwarten, wie die Vereine in Wörth und darüber hinaus auf die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen reagieren werden. Das Schauffele-Gelände, einst als Hoffnungsträger angesehen, steht in der Kritik, und die Pläne der Vereine drohen zu scheitern, wenn keine Lösungen gefunden werden.