
Im Kulturhaushalt der Stadt Wörth besteht in den kommenden zwei Jahren ein erheblicher Finanzierungsengpass. Insgesamt fehlen 49.000 Euro für das Kulturprogramm. Laut rheinpfalz.de wurden in den Vorjahren ebenfalls Defizite verzeichnet. Die geplanten Einnahmen belaufen sich auf 125.000 Euro, während die Ausgaben mit 174.000 Euro deutlich höher angesetzt sind.
Der Rückgang der Sponsorengelder trägt maßgeblich zu diesem finanziellen Engpass bei. Für das laufende Jahr wurden lediglich 5.000 Euro von den Sparkassen sowie 20.000 Euro von privaten Unternehmen eingeplant. Im vergangenen Jahr flossen jedoch nur 4.050 Euro von den Sparkassen und kein einziger Euro von privater Seite. Während die Eintrittsgelder für 2025 und 2026 auf 70.000 Euro angestiegen sind, bleibt die Diskrepanz zwischen Einnahmen und Ausgaben ein zentrales Thema.
Finanzielle Herausforderungen im Kulturbereich
Stephanie Quint, die für den Kulturbereich zuständige Person, informierte den Ausschuss für Kultur, Soziales, Sport und Vereinswesen über die angespannte Finanzlage. Die Zuweisungen vom Land waren besser als erwartet: jeweils 35.000 Euro für die Jahre 2023 und 2024, obwohl nur 30.000 Euro eingeplant waren. Dennoch ist die allgemeine Tendenz besorgniserregend, da die Sponsorenaktivitäten stagnieren.
Eine aktuelle Studie von kulturmanagement.net zeigt, dass rund 93 % der befragten Unternehmen Erfahrungen als Sponsoren von Kulturanbietern haben. Dennoch fördert die Mehrheit der Unternehmen vorwiegend größere Events wie Festivals und klassische Musik, während lokale Kulturprojekte oft unterfinanziert bleiben.
Trends und Entwicklungen im Sponsoring
Die Gründe für eine Kulturförderung sind vielfältig und reichen von der Erhaltung kultureller Angebote bis hin zur Verbesserung des Unternehmensimages. Die oben genannten Sponsoringziele werden von 92,7 % der Unternehmen, die Kultur fördern, verfolgt. Diese Unternehmen schätzen vor allem transparente Sponsoringkonzepte und attraktive Leistungspakete.
Laut der Studie von esb-online.com werden die Auswirkungen von gesellschaftlichen Krisen auf Kultursponsoringaktivitäten besonders deutlich. Die Unternehmen erwarten eine sinkende Bereitschaft für finanzielle Mittel von 25,3 % in den kommenden Jahren. Rund 70,6 % der Kulturanbieter und 70,9 % der Unternehmen waren in den letzten fünf Jahren im Sponsoring aktiv, zeigen jedoch ein gestiegenes Interesse an nachhaltigen, regionalen und digitalen Projekten.
Die Diskussion im Wörther Ausschuss verdeutlicht die Notwendigkeit, Sponsoren proaktiv anzusprechen, um künftige Defizite zu minimieren. Klaus Ritter von der CDU betont, dass das Ziel sein sollte, das Defizit auf unter 20.000 Euro zu halten. Quint kündigt an, dass trotz der finanziellen Herausforderungen das Sommerprogramm 2023 stattfinden soll, allerdings wird die Sommerbühne aus Kostengründen eingestellt.