
Ein 36-jähriger Bauhelfer steht unter Anklage vor dem Landgericht Kaiserslautern, nachdem er im August 2024 in der Innenstadt von Polizisten dreimal mit Drogen angetroffen wurde. Das Gericht verurteilte ihn wegen Besitzes von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie wegen Handeltreibens mit diesen.
Die verhängte Freiheitsstrafe beträgt drei Jahre. Solche Fälle sind in Deutschland nicht selten, da das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) strenge Regeln für den Umgang mit Drogen festlegt. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland über 274.000 Drogendelikte erfasst, wobei der Besitz von Betäubungsmitteln den größten Teil ausmachte, wie Kemal Su berichtet.
Strenge Regulierungen des BtMG
Das BtMG unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Drogen, darunter Cannabis, Amphetamin und Kokain, und regelt die Strafen für deren Besitz und Handel. § 29 BtMG sieht dafür Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren vor, während bei größeren Mengen oder bestimmten anderen Delikten die Strafen erheblich höher ausfallen können. Bei Besitz nicht geringfügiger Mengen drohen sogar Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren.
Für den 36-jährigen Bauhelfer wird der Verlauf des Verfahrens vor dem Landgericht Kaiserslautern jetzt mit Hochspannung beobachtet. Droht ihm ein harsches Urteil, könnte dies nicht nur seine Freiheit, sondern auch seine berufliche Zukunft gefährden. Denn Drogendelikte haben oft weitreichende Folgen, auch für die Fahrerlaubnis und die berufliche Integrität.
Besitz vs. Konsum und die rechtlichen Konsequenzen
Eine grundlegende Unterscheidung im deutschen Recht liegt im Verhältnis zwischen Besitz und Konsum von Drogen. Der Besitz von geringen Mengen kann unter Umständen straffrei sein, jedoch hängt dies stark von den jeweiligen Gesetzen in den Bundesländern ab. Ab dem 1. April 2024 ist der straffreie Besitz von bis zu 25g Cannabis für den Eigenkonsum erlaubt, was im Fall des Bauhelfers allerdings irrelevant scheint, da er mit nicht geringen Mengen Drogen erwischt wurde.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Drogendelikte in Deutschland sind komplex und erfordern oft professionelle Rechtsberatung. Laut Kemal Su sollten Betroffene sich frühzeitig eine qualifizierte Unterstützung suchen, um ihre Verteidigung entsprechend anpassen zu können.
Insgesamt verdeutlicht dieser Fall die anhaltenden Herausforderungen beim Umgang mit Drogendelikten in Deutschland. Die strengen Vorschriften des BtMG und die hohe Zahl an erfassten Drogendelikten fordern sowohl von den Betroffenen als auch von den rechtlichen Institutionen ein präzises Vorgehen und tiefes rechtliches Verständnis.