
Die Kita „Villa Kunterbunt“ in Hütschenhausen wird künftig durch ein wegweisendes Geothermie-Projekt mit Erdwärme beheizt. Damit leistet die Einrichtung einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung und zum Klimaschutz in der Gemeinde. Laut den Informationen von Rheinpfalz startet jetzt die nächste Bauphase des Projekts. In der vergangenen Woche wurde das letzte von sechs Bohrlöchern mit einer Tiefe von 138 Metern erfolgreich abgeschlossen.
Die Wärmeversorgung der Kita wird von den Stadtwerken Ramstein-Miesenbach über einen Contracting-Vertrag übernommen. Das neu entstehende System wird installiert, indem die Bohrlöcher in einem Sammler zusammengeführt und an das Heizungsnetz der Kita angeschlossen werden. Die Bohrungen erfolgt auf dem Parkplatz der Kita, um Flurschäden zu vermeiden und den Betrieb der Einrichtung nicht zu stören.
Fortschritt und Nachhaltigkeit
Die Stadtwerke liegen derzeit sogar vor dem Zeitplan, sodass die neue Geothermie-Anlage rechtzeitig zur nächsten Heizperiode einsatzbereit sein soll. Diese Art der Energiegewinnung wird als eine der ältesten Energiequellen angesehen. Sie nutzt die in der Erde gespeicherte Wärme, die aus dem Zerfall radioaktiver Elemente und der Restwärme der Erdentstehung stammt, wie Deea berichtet.
Geothermie wird weltweit zunehmend als ein wichtiger Bestandteil der Energiewende betrachtet. Deutschland verfügt schon über 43 tiefe Geothermieanlagen, von denen 32 als Heizwerke fungieren. Der Vorteil dieser Technologie liegt nicht nur in ihrer nahezu emissionsfreien Nutzung, sondern auch in der ständigen Verfügbarkeit von Wärme, unabhängig von den Wetterbedingungen.
Ein Blick auf weitere Energiekonzepte
Während das Geothermie-Projekt in Hütschenhausen Fortschritte macht, zeigen andere Initiativen, wie die der RhönEnergie Effizienz + Service GmbH im Fuldaer Löhertor-Quartier, dass innovative Ansätze zur Wärmeversorgung weit über die Nutzung von Erdwärme hinausgehen. Hier wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die Abwassernutzung als effizienteste Methode für Heiz- und Kühlprozesse ermittelte. Diese Art der Energiegewinnung hat sich als bevorzugte Methode etabliert, insbesondere weil das vorgereinigte Abwasser Temperaturen zwischen +8 °C und +11 °C bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt aufweist, wie Lea Hessen beschreibt.
Zusammengefasst ist die Geothermie ein zukunftsweisender Schritt in Richtung einer klimafreundlichen Energieversorgung, der sowohl in der Kita „Villa Kunterbunt“ als auch in anderen Projekten beispielhaft umgesetzt wird. Die obigen Beispiele verdeutlichen, wie unterschiedliche Ansätze zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen zur Erreichung eines nachhaltigen Gebäudekonzepts beitragen.