Kusel

Elektro-Müllfahrzeuge im Test: Einsparungen oder Mehrkosten?

Im Landkreis Kusel sind seit Mai zwei Elektro-Müllfahrzeuge der Firma Preis im Einsatz. Geschäftsführer Michael Preis äußerte sich positiv über die Technik der E-Lkw, plant jedoch aufgrund der hohen Anschaffungskosten weitere Elektro-Laster vorsichtig. Die Reichweite der Müllfahrzeuge genügt für tägliche Touren, doch im Winter könnte die Heizung, die ebenfalls von der Batterie betrieben wird, Schwierigkeiten bereiten.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Ladesituation der Fahrzeuge: Während des Ladevorgangs werden die Fahrerkabinen bei Minusgraden beheizt. Die Beschaffung einer emissionsarmen Technologie war in der Ausschreibung für die Müllabfuhr durch den Landkreis Kusel vorgeschrieben. Diese Vorgabe ist Teil des „Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetzes“, das eine EU-Richtlinie umsetzt und das Ziel hat, umweltfreundliche Antriebe zu fördern.

Vorgaben und Auflagen im Rahmen des Gesetzes

Öffentliche Auftraggeber sind verpflichtet, bis Ende nächsten Jahres mindestens zehn Prozent der schweren Nutzfahrzeuge mit emissionsarmen oder alternativen Antrieben auszustatten. Die beiden E-Müllfahrzeuge stammen von Mercedes und Volvo und bringen durch die großen Batterien etwa zwei Tonnen mehr auf die Waage als herkömmliche Dieselmodelle. Trotz des höheren Gewichts dürfen die E-Lkw eine Tonne mehr laden als ihre Diesel-Pendants; das Fassungsvermögen ist jedoch identisch.

Die Fahrer schätzen die E-Müllautos: Sie sind leiser und die Fahrer müssen keine schädlichen Abgase einatmen. Die Anschaffungskosten für die Elektro-Lkw belaufen sich auf über eine halbe Million Euro, was etwa dem Dreifachen eines Diesel-Fahrzeugs entspricht. Um diese Investition zu stemmen, erhielten die E-Lkw Förderungen; ohne diese wäre der Kauf wirtschaftlich nicht tragbar. Die Fahrzeuge laden ihre Batterien über Nacht, wobei der Ladevorgang etwa sechs Stunden dauert.

Die Firma Preis hat zudem Photovoltaikanlagen auf ihrem Betriebshof in Konken installiert und plant, im Januar große Akkus zu integrieren, um von März bis Oktober autark mit den E-Fahrzeugen zu operieren, wie berichtet wurde.

Zusätzlich trat am 15. Juni 2021 das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz in Kraft, das verbindliche Mindestziele für die Beschaffung von emissionsarmen und emissionsfreien Fahrzeugen etabliert. Dieses Gesetz setzt die EU-Richtlinie 2019/1161 um und zielt darauf ab, die Emissionen im Verkehrsbereich zu reduzieren sowie die Wettbewerbsfähigkeit im Sektor sauberer Fahrzeuge zu stärken. Öffentliche Auftraggeber müssen sicherstellen, dass bei der Beschaffung von Nutzfahrzeugen, einschließlich der Abholung von Siedlungsabfällen, diese Vorgaben eingehalten werden, wie auf einer Informationsseite des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr erläutert wird.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Konken, Deutschland
Beste Referenz
rheinpfalz.de
Weitere Infos
bmdv.bund.de

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