
Der 8. März ist seit über einem Jahrhundert ein bedeutsamer Tag, der weltweit den Internationalen Frauentag feiert. In diesem Jahr werden in Ludwigshafen zwischen dem 26. Februar und dem 4. April 14 Veranstaltungen stattfinden, um auf die nach wie vor bestehende Ungleichheit der Geschlechter aufmerksam zu machen. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck hebt hervor, dass Frauen heute noch die Hauptlast der Familienarbeit tragen und oft Schwierigkeiten haben, Beruf und Familie zu vereinbaren. Gleichzeitig bleibt der Gender-Pay-Gap ein drängendes Problem, das zeigt, dass Frauen im Durchschnitt weiterhin weniger verdienen als Männer. Laut Rheinpfalz ist der Gender-Pay-Gap in Deutschland im Jahr 2025 gegenüber dem Vorjahr unverändert, was die Notwendigkeit zusätzlich unterstreicht, auf diese Themen aufmerksam zu machen.
Die Veranstaltungsreihe in Ludwigshafen beginnt mit einem Tag der offenen Tür im Caritas-Kinderhort, der verschiedene Mitmachaktionen und eine Kunstausstellung bietet. Auch ein Weltgebetsgottesdienst in fünf Stadtteilen, Kreativangebote und drei Filme stehen auf dem Programm. Ein besonders spannender Programmpunkt wird der Vortrag „Feminismus nach der Wahl – Wohin gehen die Entwicklungen?“ sein, der eine Diskussion über Frauenrechte und politische Kulturen anstoßen soll. Dazu gehören auch Themen wie unbezahlte Care-Arbeit sowie Kunstprojekte mit Titeln wie „Meine bunte Welt“ und „Rote Schuhe“, die die Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft fördern sollen.
Unbezahlte Pflege- und Sorgearbeit
Die Realität ist, dass Frauen einen Großteil der unbezahlten Pflege- und Sorgearbeit übernehmen, was sich negativ auf ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit auswirkt. Die IG Metall berichtet, dass Frauen im Jahr 2025 bis zum 7. März umsonst arbeiten, während Männer bereits ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Der aktuelle Gender-Pay-Gap beläuft sich auf 18 Prozent, sodass der durchschnittliche Bruttoverdienst von Frauen deutlich hinter dem von Männern zurückbleibt. Selbst bei gleichen Voraussetzungen wie Position, Ausbildung und Arbeitszeit zeigt sich ein bereinigter Gender-Pay-Gap von 6 Prozent. Diese Ungleichheiten verstärken sich in nicht-tarifgebundenen Betrieben, wo der Gender-Pay-Gap deutlich höher ist, so die IG Metall auf ihrer Webseite hier.
Für Frauen in tarifgebundenen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie sieht es besser aus: Dort verdienen sie im Durchschnitt 1.400 Euro mehr pro Monat als ihre nicht tarifgebundenen Kolleginnen. Dennoch bleibt die Forderung nach einer stärkeren Frauen- und Gleichstellungspolitik aktuell. Angesichts der zunehmend populistischen und antifeministischen Tendenzen in Deutschland und der EU ist es wichtig, die Rechte von Frauen zu verteidigen und Geschlechtergerechtigkeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu betrachten.
Kunst und Kultur im Fokus
Ein Highlight der Veranstaltungen ist die Ausstellung „Wir werden bis zur Sonne gehen. Pionierinnen der geometrischen Abstraktion“, die bis zum 21. April im Wilhelm-Hack-Museum zu sehen ist. Eine geführte Tour durch diese Ausstellung wird im Rahmen des Programms zum Weltfrauentag angeboten. Außerdem wird am 4. April ein traditionelles Frauenfest im Kulturzentrum Das Haus in der Bahnhofstraße 30 gefeiert.
Das Programm der verschiedenen Veranstaltungen ist auf der Homepage der Stadt Ludwigshafen einsehbar. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Sichtbarkeit und Gleichstellung der Geschlechter, nicht nur im beruflichen, sondern auch im kulturellen Bereich. Die IG Metall bietet zudem spezielle Angebote wie Online-Seminare und Podcasts zum Thema Frauen in der Industrie und ihrer Karriere, um diese wichtige Debatte weiter voranzutreiben.