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Neue Hoffnung für Glaukom-Patienten: Innovatives Verfahren getestet!

Die Universitätsmedizin Mainz hat mit einer neuen Studie zur transkornealen Elektrostimulation (TES) einen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Gesichtsfelddefekten bei Glaukom-Patient:innen gestartet. Das Glaukom, eine chronische Augenerkrankung, kann zu schweren Sehbehinderungen und letztendlich zu Erblindung führen, wenn es unbehandelt bleibt. Daher sind frühe Diagnosen und innovative Behandlungsmöglichkeiten unerlässlich, um das bestehende Sehvermögen zu stabilisieren und zu erhalten, berichtet die Universitätsmedizin Mainz.

Die traditionelle Therapie konzentriert sich auf die Senkung des Augeninnendrucks, häufige Probleme sind jedoch Unverträglichkeiten und unzureichende Effekte der Lokaltherapie. Die neue Studie, die als „TES-GPS“ bekannt ist, zielt darauf ab, die bestehende Gesichtsfeldschädigung zu stabilisieren, indem schwache Strompulse durch die Hornhaut geleitet werden. Diese Therapie könnte die Mikrozirkulation der Zellen fördern und deren Schutzmechanismen aktivieren.

Studienverlauf und Ziele

Die monozentrische Studie umfasst 50 Patient:innen mit Offenwinkelglaukom, der häufigsten Form der Erkrankung. Ab März 2025 beginnen die ersten Proband:innen mit der wöchentlichen Behandlung, die eine Dauer von je 30 Minuten hat und im Bereich zwischen unterem Augenlid und Auge durchgeführt wird. Die Untersuchung der Wirkung auf die Gesichtsfelddefekte findet nach 6, 12 und 18 Monaten statt. Die Gesamtlaufzeit pro Patient beträgt also 18 Monate.

Mit einem Gesamtvolumen von 1,1 Millionen Euro wird diese Studie von der Okuvision GmbH gesponsert und zu 50 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Die Durchführung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum Klinische Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz. Die Forschungsnummer des BMBF lautet 13GW0732A und die ClinicalTrials.gov ID ist NCT06682962.

Ergebnisse der TES-Therapie bei Retinitis Pigmentosa

Zusätzlich zu den Entwicklungen bei Glaukom hat die TES auch vielversprechende Ergebnisse bei Retinitis pigmentosa (RP) gezeigt, einer erblichen Netzhauterkrankung, die zu fortschreitendem Sehkraftverlust führt. Eine Studie, die am 28. Februar 2023 veröffentlicht wurde, belegt, dass der frühzeitige Einsatz der TES die Gesichtsfeldverschlechterung bei RP signifikant verlangsamen kann. In der Untersuchung erzielten TES-behandelte Patienten nach einem Jahr einen Rückgang der Gesichtsfeldverschlechterung von lediglich 2,1%, verglichen mit 5,8% in unbehandelten Augen und 7,5% in der Placebogruppe, so Eyefox.

Die Studie umfasste 52 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren, von denen 32 eine elektrische Stimulation erhielten. Die Behandlung ist nicht invasiv und kann vom Patienten bequem zu Hause mit einem speziellen System, dem OkuStim®, durchgeführt werden.

Der gegenwärtige Stand der Forschung

TES wird auch im Rahmen einer multizentrischen Erprobungsstudie zur Retinitis pigmentosa in Deutschland getestet. Diese Studie verbessert die bisherigen Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Behandlung und soll die Fortschritte in der Therapie weiter untermauern. Die Therapie, in der ein CE-gekennzeichnetes System eingesetzt wird, hat das Potenzial, die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Netzwerkdegeneration erheblich zu erweitern, während die genaue Wirkweise der TES weiterhin erforscht wird.

Die stetigen Entwicklungen in der Elektrostimulation und deren Integration in die Behandlungsansätze bei Augenerkrankungen wie Glaukom und Retinitis pigmentosa zeigen das Potenzial neuer therapeutischer Wege. Das Augenmerk auf Frühinterventionen könnte Notwendigkeit und Umfang der Behandlungen revolutionieren und somit vielen Betroffenen wertvolle Lebensqualität zurückgeben.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
Beste Referenz
unimedizin-mainz.de
Weitere Infos
eyefox.com

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