DeutschlandNeustadt

Neustadter Helfer: Kampf ums Überleben in der Ukraine geht weiter!

Der Krieg in der Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, hat verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung des Landes. In Neustadt engagieren sich zahlreiche Bürger, insbesondere die Herz-Jesu-Priester, um Unterstützung für die Menschen in der Ukraine und den angrenzenden Regionen zu leisten. Pater Gerd Hemken, der Rektor des Klosters, schildert die enormen Herausforderungen, die aufgrund der seit fast drei Jahren andauernden Gewalt und Zerstörung entstanden sind.

Die humanitären Bedingungen in der Ukraine sind kritisch. Aufgrund der auslaufenden Gas-Transitverträge wurden die Gaslieferungen nach Transnistrien eingestellt. Vor Ort sind die Menschen mit schwerwiegenden Problemen konfrontiert, darunter die mangelhafte Desinfektion medizinischer Hilfsmittel und die Notwendigkeit, Holz zum Heizen zu verwenden. Angesichts dieser Situation wurden regelmäßige Hilfstransporte organisiert, wobei der letzte Transport im November 2023 durchgeführt wurde. Eine bevorstehende Spendensammlung vor Ostern ist geplant, um weitere Unterstützung zu ermöglichen.

Psychische Gesundheit als große Herausforderung

Zusätzlich zu den physischen Notlagen stehen die Ukraine und ihre Bewohner vor einer enormen psychischen Belastung. Der Krieg hat kollektiv traumatische Erlebnisse hervorgerufen, die sich in einer dramatischen Zunahme psychischer Erkrankungen manifestieren. Allein seit der großangelegten Invasion im Februar 2022 wurden über 9.600 Zivilisten getötet und mehr als 17.500 verletzt. Eine Umfrage aus dem Juni 2023 zeigt, dass 78 % der Ukrainer:innen Freunde oder Verwandte verloren haben, was die seelische Belastung weiter verstärkt.

Das ukrainische Gesundheitssystem, das stark von sowjetischen Strukturen geprägt ist, hat bereits vor dem Krieg mit Stigmatisierung und unzureichender Finanzierung zu kämpfen. Aktuell befinden sich 170.687 Menschen in psychiatrischer Behandlung, während die Prävalenz psychischer Erkrankungen auf 4 % der Bevölkerung geschätzt wird. Die psychische Gesundheitsversorgung in der Ukraine wird von verschiedenen Ministerien geleitet, darunter das Gesundheitsministerium sowie das Ministerium für Sozialpolitik, das über 282 Institutionen verfügt, die 43.300 Patient:innen behandeln.

Unterstützung für die Betroffenen

Während die staatliche Versorgung aufgrund des Krieges leidet, engagiert sich das Kloster in Neustadt und andere Initiativen, um Unterstützung zu leisten. Die Spendengelder fließen unter anderem an die orthodoxe Kirche, die sich um vermisste Soldaten kümmert. Momentan gelten mindestens 30.000 Soldaten als vermisst, und ihre Angehörigen erhalten keine staatliche Unterstützung, was sie auf private Spenden angewiesen macht. Außerdem erhalten Familien verstorbener Soldaten sowohl finanzielle als auch seelsorgliche Unterstützung.

Der Arbeitskreis Ukraine-Pfalz hat kürzlich medizinische Geräte und Schulmöbel nach Mukatschewo transportiert und unterstützt nun eine Stiftung in Zhytomyr zur psychischen Betreuung traumatisierter Kinder. Besonders wichtig ist auch die Unterstützung von Stipendien für ukrainische Germanistikstudenten in Deutschland sowie die Förderung von Jugendbegegnungsreisen, um die Solidarität zwischen den Nationen zu stärken.

Im Rahmen des gemeinsamen Engagements ist die Bereitstellung von psychologischen Hilfsangeboten für geflüchtete Menschen und Helfende entscheidend. Programme, die auf die mentalen Belastungen und Ängste von geflüchteten Kindern abzielen, helfen, den psychosozialen Stress der letzten Jahre zu lindern.

Das Bedürfnis an Hilfe und Unterstützung hat im letzten Jahr enorm zugenommen. Pater Hemken plant, in der zweiten Jahreshälfte 2024 selbst in die Ukraine zu reisen, um die Verwendung der gesammelten Spenden zu überprüfen und vor Ort direkte Hilfe zu leisten.

Für Interessierte gibt es neue Bankverbindungen für Spenden, die an die verschiedenen Hilfsprojekte überwiesen werden können, darunter die Ukraine-Hilfe der Herz-Jesu-Priester. Die Situation in der Ukraine bleibt angespannt, doch das Engagement der Neustadter Bürger ist ein sichtbares Zeichen der Solidarität.

Für detailreiche Informationen zu den Auswirkungen auf die psychische Gesundheit können Artikel von bpb.de und Dgps.de besucht werden.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Mukatschewo, Ukraine
Beste Referenz
rheinpfalz.de
Weitere Infos
bpb.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert