
In Pirmasens stehen zahlreiche dringende Themen auf der Agenda, die die Anwohner verunsichern. Anlässlich einer Umfrage wurden Passanten nach den drängendsten Problemen in ihrer Stadt befragt. Dabei äußerten sich die Bürgerinnen und Bürger klar und differenziert über ihre Sorgen und Wünsche.
Christine Krebs, eine der Befragten, lenkte den Fokus auf den akuten Leerstand in der Fußgängerzone. Sie appellierte an die Stadtverwaltung, Maßnahmen zu ergreifen, um die Mieten zu senken. Ihre Überlegungen zielen darauf ab, mehr Geschäftsinhaber anzuziehen und die Attraktivität der Innenstadt zu steigern. Krebs, die auch die Sanierung des oberen Endes der Hauptstraße hinterfragt, plädiert für den Erhalt der schönen Ecken der Stadt.
Seniorenvertretung und Infrastruktur
Ein zentraler Punkt in der Diskussion sind auch die Lebensumstände von Senioren in Pirmasens. Das Seniorenbüro, ansässig im Haus Meinberg an der Adlerstraße, bietet monatliche Programme und spezielle Angebote zur Unterstützung der älteren Bevölkerung. Mit der Ratgeberbroschüre „Älter werden in Pirmasens“ werden wichtige Informationen bereitgestellt, um Senioren zu helfen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Laut pirmasens.de setzt sich der Seniorenbeirat für die Belange der über 60-Jährigen ein und gibt direktes Feedback an die Verwaltung.
Es zeigt sich jedoch, dass es für viele ältere Menschen in der Stadt einen Mangel an Bankautomaten und Taxis gibt, was Christine Krebs kritisierte. Dies wird von anderen Bürgern unterstützt, die ebenfalls auf die unzureichende medizinische Versorgung hinweisen. So beklagten Werner Knerr und Renate Laidamik lange Wartezeiten bei Fachärzten, die eine wesentliche Sorge darstellen.
Wachsender Leerstand und Sicherheitsgefühl
Der Leerstand in der Innenstadt zieht sich wie ein roter Faden durch die Aussagen der Bürger. Carsten Biroth hob den Einfluss des Online-Handels auf die lokale Wirtschaft hervor und wünscht sich, dass durch vermehrte Einkaufs-Events in der Innenstadt ein Anreiz für Besucher geschaffen wird. Marina Kluge forderte unterdessen eine verstärkte Polizeipräsenz, um das subjektive Sicherheitsempfinden zu verbessern. Das Gefühl der Sicherheit ist fundamental für die Lebensqualität in der Stadt.
Valeska Geib thematisierte zudem die Herausforderungen für gehbehinderte Menschen. Die gefährlichen Kopfsteinpflaster könnten zu Stolperfallen werden. Geib forderte mehr Unterstützung von Bund und Land für Schulen und andere öffentliche Einrichtungen, um Missstände zu beheben.
Stadtentwicklung und Revitalisierung
Im breiteren Kontext betrachtet die Stadt Pirmasens die Revitalisierung der Innenstadt. Themen wie die Verdichtung von Wohnraum und die Anpassung von alten Gebäuden an moderne Anforderungen sind entscheidend. Roland Gnaiger, ein Experte für Stadtentwicklung, spricht in einem Interview über die Notwendigkeit, die Innenstädte zurückzuholen und zu beleben. Er sieht in einer flexiblen Nutzung von Gründerzeithäusern einen Weg, auch den Einzelhandel wieder zu stärken. Die Überlegungen zeigen, dass gezielte Maßnahmen nicht nur die Pirmasenser Innenstadt revitalisieren, sondern auch die Lebensqualität für alle Bürger erheblich steigern könnten.
Zusammenfassend verdeutlichen die Anliegen der Bürger in Pirmasens, dass Handlungsbedarf besteht. Vom Leerstand bis zu infrastrukturellen Mängeln für Senioren müssen vielfältige Herausforderungen angegangen werden, um die Lebensqualität der Stadt neu zu gestalten.