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Das Ende einer Ära: Hauensteiner Kloster wird profaniert!

Das Karmelitinnenkloster in Hauenstein, das seit 1958 besteht, hat mit der Profanierung seiner Klosterkirche einen traurigen Meilenstein erreicht. Der Bischof des Bistums Speyer hat entschieden, die Kirche zu profanieren, was das endgültige Scheitern des Plans bedeutet, das Kloster für eine geistliche Nutzung zu erhalten. Nachdem im Juli 2023 die letzten Karmelitinnen das Kloster verlassen haben, sind nun auch die Gebäude und das Gelände im Besitz des Bistums übergegangen, wie rheinpfalz.de berichtet.

Der Auftrag zur Profanierung laute auf die Notwendigkeit der Schaffung neuer Nutzungsmöglichkeiten, jedoch bleibt die Zukunft des ehemaligen Klosters ungewiss. Der Konvent der Unbeschuhten Karmelitinnen in Hauenstein hat sich nach 65 Jahren aufgelöst, bedingt durch einen dramatischen Rückgang der Mitgliederzahl und die erschwerte Ausübung ihrer Berufung. Zuletzt bestand der Konvent nur noch aus sieben Schwestern, die nun andere Karmelklöster suchen müssen, um ihre Gemeinschaft fortzusetzen, wie katholisch.de berichtet.

Rückgang in der Klosterlandschaft

Das Schicksal des Hauensteiner Klosters ist Teil eines größeren Trends des Klostersterbens in Deutschland. Fast wöchentlich schließen große Klöster, während nur wenige Ordensgemeinschaften neue Modelle der Seelsorge entwickeln, um diesem Trend entgegenzuwirken. Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von einem signifikanten Rückgang der katholischen Kirche in Deutschland, ein Umstand, der seit den späten 1960er Jahren immer deutlicher zutage trat. Missbrauchsskandale seit 2010 haben diesen Rückgang weiter verschärft, was sich direkt auf die Mitgliederzahlen und die Klostergemeinschaften ausgewirkt hat.

Das Karmelitinnenkloster war besonders bekannt für seine Kerzenmanufaktur und Hostienbäckerei. Vor der COVID-19-Pandemie produzierte der Konvent rund 6 Millionen Hostien pro Jahr. Diese Zahl halbierte sich jedoch aufgrund der Pandemie. Diese wirtschaftliche Basis war für das Kloster von Bedeutung, stellt aber angesichts des Mitgliederrückgangs und der notwendigen Umstellungen nur einen Teil der Herausforderungen dar.

Historische Dimensionen

Die Gründung des Klosters im Jahr 1958 war ein positives Zeichen in der Nachkriegsgeschichte des Ordens. Klöster sind seit jeher Orte der Gemeinschaft und des Glaubens, entstanden aus der religiösen Praxis der Gläubigen, die sich in Hauskirchen und Klöstern niedergelassen haben. Mit dem 2. Vatikanische Konzil brachten Reformen tiefgreifende Veränderungen mit sich, die viele Orden vor neue Herausforderungen stellten. In dieser Entwicklung verlässt das Hauensteiner Kloster nun die Bühne, während andere Karmelitinnenklöster in Deutschland noch bestehen, momentan sind es 18 mit insgesamt etwa 250 Karmelitinnen.

Die Zukunft des ehemaligen Klostergebäudes bleibt ungewiss. Die Umnutzung von solchen Sakralbauten gestaltet sich oft kompliziert, besonders in Bezug auf ihre kulturellen und spirituellen Werte. Oft werden leerstehende Klostergebäude als Wohnräume umgewandelt, doch mit Kirchen gestaltet sich dies schwieriger, da sie nicht ohne weiteres andere religiöse Gemeinschaften unterstützen können. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Verwendungen man für das ehemalige Karmelitinnenkloster in Hauenstein gefunden wird.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Hauenstein, Deutschland
Beste Referenz
rheinpfalz.de
Weitere Infos
katholisch.de

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