
Ab dem Schuljahr 2028/29 wird Informatik in Rheinland-Pfalz Pflichtfach für alle Schularten ab der 7. Klasse. Diese Entscheidung setzt einen wichtigen Schritt in der Bildungspolitik dar, da Rheinland-Pfalz bislang eines der wenigen Bundesländer ohne verpflichtenden Informatikunterricht war. Bereits im Schuljahr 2025/26 sollen die ersten Schulen mit dem neuen Fach starten, sofern sie erfolgreich eine Bewerbung einreichen. Dies wurde am 6. Februar 2025 [uni-trier.de] bekanntgegeben.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Lehrplans müssen ab Januar 2025 alle weiterführenden Schulen Informatik unterrichten. Über die genauen Kontingentstunden und die Organisation des Unterrichts gibt es bereits konkrete Vorgaben, die vom Bildungsministerium formuliert wurden. So wird empfohlen, in den Klassen 7 bis 10 regelmäßige Unterrichtseinheiten einzuführen, in denen die Schülerinnen und Schüler sich kontinuierlich mit Informatik auseinandersetzen können.
Struktur des Informatikunterrichts
Der Unterricht wird mit vier Stunden in die Kontingentstundentafel integriert und ist versetzungsrelevant. Im Bildungsgang Berufsreife sind drei Stunden vorgesehen. Zudem wird der Unterrichtsidee eine Empfehlung des Ministeriums zugrunde gelegt, die eine einstündige Unterrichtseinheit in jeder Klassenstufe von 7 bis 10 vorsieht. Die Schulen haben zudem die Möglichkeit, den Unterricht in Doppelstunden oder in einem epochalen Format zu organisieren.
Aufgrund eines bestehenden Mangels an qualifizierten Informatik-Lehrkräften fordert die neue Regelung zusätzlich eine Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten. An der Universität Trier können Studierende Informatik auch ohne Vorkenntnisse studieren, wobei Vorkurse und Grundlagenkurse zum Programmieren angeboten werden. Ziel ist es, die Lehrkräfte praxisnah auf die Herausforderungen bei der Umsetzung des neuen Lehrplans vorzubereiten. Die Universität bietet zudem Fortbildungen und Workshops für etablierte Lehrkräfte an, damit diese sich weiter fortentwickeln können.
Materialien und Unterstützungsangebote
Für Lehrkräfte und Schüler stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, um den neuen Lehrplan effizient umzusetzen. Das elektronische Arbeitsbuch, das auf der [inf-schule.de] verfügbar ist, bietet umfassende Inhalte, die auf den rheinland-pfälzischen Lehrplan abgestimmt sind. Es richtet sich sowohl an Schülerinnen und Schüler als auch an Lehrkräfte und deckt alle relevanten Themenbereiche ab.
Darüber hinaus veranstaltet das Themencafé regelmäßig Online-Events, die Austauschmöglichkeiten und thematische Einführungen bieten, um den Lehrkräften weiterzuhelfen. Diese Bildungsmaßnahmen sind Teil des umfassenden Plans, um das Fach Informatik nachhaltig in das Curriculum der Schulen in Rheinland-Pfalz zu integrieren.
Insgesamt zeigt sich, dass die Einführung von Informatik als Pflichtfach nicht nur eine Notwendigkeit ist, sondern auch eine Chance, alle Schüler auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Der Weg, dorthin ist jedoch mit Herausforderungen verbunden, insbesondere in der Ausbildung von qualifizierten Lehrkräften.