
Rossmann, eine der führenden Drogerieketten in Deutschland, steht vor einem umfassenden Umbau seiner Filialen. Bereits in den kommenden Monaten sollen erste Veränderungen sichtbar werden, während der Großteil der Umgestaltungen ab August 2025 in Angriff genommen wird. Die erste modernisierte Filiale wurde Ende März 2025 in Wennebostel eröffnet. Hierbei strebt Rossmann an, bis 2030 mindestens die Hälfte aller Filialen im neuen Design zu präsentieren, um den veränderten Kundenerwartungen gerecht zu werden.
Das neue Ladendesign zielt darauf ab, ein Einkaufserlebnis zu schaffen, das durch eine „wärmere, buntere und emotionalere Atmosphäre“ geprägt ist. In der Vorzeigefiliale in Wennebostel stehen 700 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung, die über 18.500 Artikel umfasst. Zu den neu gestalteten Bereichen zählen Kosmetik, Duft, Ideenwelt, Biokost sowie Baby und Kind. Diese Sortimentsbereiche sind durch farbige Rahmen hervorgehoben, um die Orientierung für Kunden zu verbessern.
Modernisierung und digitale Integration
Ein weiteres zentrales Element der Umgestaltung ist die Verbesserung des Übergangs zwischen Online- und stationärem Handel. In den neuen Filialen wird eine Fotowelt und eine Abholstation für „Click & Collect“-Bestellungen integriert, was die Verbindung der beiden Handelsformen stärken soll. Zudem sind die Eingangsbereiche mit warmen Holztönen und klarer Markenpräsenz gestaltet worden, um einen einladenden ersten Eindruck zu hinterlassen. Die Einführung von Self-Checkout-Kassen ermöglicht es den Kunden, selbstständig einzukaufen und den Kassenvorgang eigenständig durchzuführen.
Die Neugestaltung der Verkaufsflächen erfordert erhebliche Investitionen, wobei genaue Zahlen nicht kommuniziert wurden. Dennoch wird davon ausgegangen, dass Rossmann auf die sich verändernden Bedürfnisse seiner Kunden reagiert. Laut einer Studie von KPMG, EHI, HDE und Kantar TNS erwarten 75% der Kunden, auch in Zukunft im Geschäft einzukaufen und fordern gleichzeitig neue Bestell- und Liefermöglichkeiten, sowie eine nahtlose Verknüpfung aller Geschäftsprozesse. Diese Herausforderungen und Erwartungen sind auch für die Drogeriekette von zentraler Bedeutung.
Wettbewerb im Drogeriemarkt
Die Entscheidung zur Umgestaltung kommt nicht von ungefähr: Der Wettbewerbsdruck im Drogeriemarkt ist gestiegen. Trotz eines wachsenden Onlinehandels, der in bestimmten Bereichen wie Elektrogeräten und Möbeln Zuwachsraten von 4-9% in den nächsten fünf Jahren prognostiziert, bleibt das Geschäft mit Lebensmittel und Drogeriewaren eine Herausforderung. Hier zeigt sich eine geringere Onlineakzeptanz, die gerade im Lebensmittel- und Getränkehandel einen Onlineanteil von lediglich 7% aufweist.
Zusammengefügt ergeben diese Umstrukturierungen zusammen mit der Erhöhung der Investitionen ein Bild, das Rossmann in eine neue Ära des stationären Handels führt. Um im zunehmend digitalen und wettbewerbsintensiven Umfeld bestehen zu können, wird der Umbau der Filialen an Kriterien wie Kundenzufriedenheit und Innovationsfähigkeit gekoppelt, wie ruhr24.de und lebensmittelpraxis.de berichten.