DeutschlandMecklenburg-Vorpommern

Rückgang der HPV-Impfungen: Mecklenburg-Vorpommern in der Krise!

In Mecklenburg-Vorpommern (MV) wurden laut der Krankenkasse DAK zuletzt mehr Kinder und Jugendliche gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. Dies ist jedoch nicht ausreichend, da die Impfrate weiterhin etwa 50 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie liegt. MV verzeichnet eine Impfquote, die 30 Prozent unter dem Bundesschnitt liegt. Trotz einer Impfrate von über 70 Prozent bei 15-jährigen Mädchen und fast 50 Prozent bei Jungen zeigt sich ein erheblicher Rückgang der Impfungen während der letzten Jahre.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren, idealerweise vor den ersten sexuellen Kontakten. Diese Impfung, die je nach Alter mit zwei oder drei Dosen verabreicht wird, ist ein entscheidender Schritt zur Vorbeugung von HPV-assoziierten Krebserkrankungen. Allein im Jahr 2023 erhielten rund 12.800 Mädchen und Jungen in MV eine erste Impfdosis gegen HPV, wie merkur.de berichtet.

Abnehmende Impfquoten im Bund

Der Barmer Arzneimittelreport 2024 verzeichnet einen alarmierenden Rückgang der HPV-Impfquoten um 23,5 Prozent. Dieser Trend bestätigt eine Besorgnis, die der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) äußert. Der Verband fordert verstärkte gesundheitspolitische Bemühungen zur Erhöhung der HPV-Impfquote, darunter überregionale Schulimpfprogramme und eine bessere Honorierung der ärztlichen Impfberatung. Der Arztberuf wird als essentiel für die Kommunikation der Impfbenefits angesehen, denn eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt, dass 98 Prozent der Befragten persönliche Beratungen für wichtig halten.

Ein besorgniserregendes Ergebnis ist, dass 21 Prozent der Eltern nicht über die HPV-Impfempfehlung informiert sind, und 63 Prozent nicht wissen, dass die Impfung auch für Jungen empfohlen wird. Diese Informationsdefizite können zu einer sinkenden Akzeptanz und damit zu einem Rückgang der Impfquote führen. Die WHO und UNICEF haben einen allgemeinen Rückgang bei Schutzimpfungen seit der Corona-Pandemie festgestellt, was sowohl auf Falschinformationen als auch auf eine gesteigerte Impfskepsis zurückzuführen ist, wie bvf.de darauf hinweist.

Zukünftige Maßnahmen und Initiativen

Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen haben verschiedene Organisationen Initiativen gestartet, um die Impfraten zu erhöhen. Ein Beispiel dafür ist das Projekt InveSt HPV, das vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert wird und darauf abzielt, Hemmnisse für die HPV-Impfquote zu identifizieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Das Projektteam, unter der Leitung von Dr. Anja Takla, plant unter anderem Schulungen für medizinisches Personal, um die Kommunikation über die HPV-Impfung zu verbessern.

Die Datenlage zeigt, dass in Deutschland derzeit etwa 50 Prozent der Mädchen und 30 Prozent der Jungen bis 14 Jahre vollständig gegen HPV geimpft sind. Die Impfquoten für 15-jährige Mädchen liegen bei 54 Prozent und für Jungen bei 27 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen dringenden Handlungsbedarf. Der BVF schlägt mehrere Maßnahmen vor, darunter Gesundheitsinformationen und Impfaufklärung in Schulen sowie die Implementierung eines strukturierten Impferinnerungssystems durch Krankenkassen. Jedes dieser Konzepte könnte entscheidend dazu beitragen, die Impfquoten zu steigern und somit langfristig die Gesundheit junger Menschen zu sichern.

Es ist klar, dass sowohl individuelle als auch gemeinschaftliche Anstrengungen erforderlich sind, um die HPV-Impfquote in Deutschland zu erhöhen und so die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken zu minimieren. Die Maßnahmen müssen sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene unterstützt werden, um eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
bvf.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert