
Moskau und Peking intensivieren die Bemühungen, unzufriedene US-Bundesbeamte als Informanten anzuwerben. Berichte deuten darauf hin, dass ausländische Nachrichtendienste gezielt ehemalige oder von Entlassung bedrohte Mitarbeiter aus sicherheitsrelevanten US-Behörden ins Visier nehmen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten haben. Insiderinformationen zeigen, dass insbesondere Personen mit Zugang zu sensiblen Informationen über kritische Infrastruktur und Verwaltungsabläufe der US-Regierung angesprochen werden.
Besonders im Fokus stehen ehemalige Angestellte, die Sicherheitsfreigaben besitzen, und Beamte, die sich in der Probezeit befinden. Geheimdienstanalysen legen nahe, dass Russlands und Chinas Strategien in diesem Zusammenhang einen klaren Rekrutierungsfokus haben. Um potenzielle Quellen zu erreichen, haben diese Länder mehrere Rekrutierungsplattformen eingerichtet, die gezielt über Netzwerke wie LinkedIn, TikTok, RedNote und Reddit operieren. In einem alarmierenden Fall war einem Agenten angewiesen worden, ein gefälschtes Unternehmensprofil zu erstellen, um Bundesbeamte direkt ansprechen zu können.
Verwundbarkeit der Mitarbeiter
Die betroffenen Mitarbeiter befinden sich in einer besonders verwundbaren Lage, da viele von ihnen aus finanziellen und emotionalen Gründen durch Entlassungen unter Druck stehen. In der US-Regierung sind die Reaktionen auf die Bedrohung durch ausländische Spionage geteilt. Tulsi Gabbard, Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste, äußerte scharfe Kritik an Geheimdienstmitarbeitern, die solche Informationen weitergeben. Hochrangige Sicherheitsbeamte hingegen halten Gabbards Haltung für problematisch und betonen die reale Gefahr durch ausländische Spionage.
Ein Beispiel für die potenziellen Risiken ist eine unverschlüsselte E-Mail der CIA an das Weiße Haus, in der alle Neueinstellungen der letzten zwei Jahre aufgeführt waren. Solche Informationen könnten das Risiko für Geheimnisverrat erheblich erhöhen. Ehemalige Geheimdienstler zeigen sich besorgt über die Situation, da hochqualifizierte, frustrierte Mitarbeiter mit Geheiminformationen ohne Job dastehen. Holden Triplett, ehemaliger Direktor für Gegenspionage, warnt eindringlich vor einem perfekten Rekrutierungsumfeld für feindliche Geheimdienste.
Die Rolle der US-Geheimdienste
Die Situation wirft Fragen zur Sicherheit und Effizienz der US-Geheimdienste auf. Die United States Intelligence Community (IC) umfasst verschiedene spezialisierte Behörden. Dazu gehören die CIA, unter Leitung von William Joseph Burns, die 1947 gegründet wurde, und die NSA, die als größter Auslandsgeheimdienst der USA detaillierte Datenüberwachung betreibt und 1952 ins Leben gerufen wurde.
Zusätzlich gibt es die DIA, die 1961 gegründet wurde und sich um Verteidigungsnachrichtendienste kümmert. Daneben existieren zahlreiche andere militärische und zivile Nachrichtendienste, die eine wichtige Rolle im Kampf gegen Spionage und zur Wahrung der nationalen Sicherheit spielen. Die gegenwärtigen Herausforderungen unterstreichen die Notwendigkeit zur Stärkung dieser Institutionen und zur Verbesserung der Sicherheitsprotokolle.