
Russland sieht sich seit Beginn der Vollinvasion in der Ukraine mit erheblichen militärischen Verlusten konfrontiert. Laut dem ukrainischen Generalstab hat Russland seit dem 24. Februar 2022 insgesamt 800.000 Soldaten verloren, wobei diese Zahl die Toten, Verwundeten und Vermissten umfasst. Im Jahr 2024 allein sollen etwa 427.000 russische Soldaten verloren gegangen sein, während westliche Geheimdienste von über einer halben Million Verlusten ausgehen. Eine Analyse von BBC und „Mediazona“ identifizierte namentlich 78.329 gefallene Soldaten, wobei die tatsächlichen Todeszahlen möglicherweise bis zu doppelt so hoch sein könnten, ohne die Verwundeten und Vermissten zu berücksichtigen.
Seit Ende Oktober 2024 haben die russischen Verluste weiter zugenommen, mit über 1.000 Soldaten, die täglich fallen. Die Rekrutierung russischer Soldaten hat im zweiten Halbjahr 2024 nicht mehr den gewünschten Erfolg, wodurch Russland zunehmend auf private Militärfirmen, Teilmobilmachung und verdeckte Mobilisierung zurückgreift. Letztere geht weiterhin mit finanziellen Anreizen für Freiwillige einher. . Laut „Meduza“ brach die Rekrutierung von Freiwilligen im dritten Quartal 2024 ein, mit Schätzungen, dass zwischen 40.300 und 82.000 Soldaten rekrutiert wurden.
Rekrutierungsherausforderungen und finanzielle Anreize
Die russische Regierung spendete von Juli bis September 2024 etwa 150 Millionen Euro für Vertragsprämien, was im Vergleich zu 165 Millionen Euro im zweiten Quartal als gering angesehen wird. Insgesamt liegen die Ausgaben für Vertragsboni in den ersten neun Monaten des Jahres bei 444 Millionen Euro. Die Einmalzahlung für einen Vertragsabschluss erhöhte sich von etwa 1.750 Euro auf knapp 3.600 Euro seit August 2024. Tägliche Rekrutierungen werden auf zwischen 500 und 600 neue Soldaten geschätzt.
Die militärischen Entwicklungen in der Ukraine zeigen, dass Russland im Jahr 2024 insgesamt 4.168 Quadratkilometer Land eroberte, hauptsächlich im Donbass und in der Region Kursk. Jedoch verlangsamte sich der russische Vormarsch im Dezember 2024 aufgrund schlechterer Wetterbedingungen und einer verbesserten ukrainischen Verteidigung. Die Verlustquote der russischen Streitkräfte blieb konstant, während ukrainische Schätzungen darauf hindeuten, dass Russland im Jahr 2024 etwa 420.000 Kämpfer verloren hat, einschließlich Todesfällen, Verwundungen und Gefangennahmen.
Zusätzlich räumte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Geländegewinne der russischen Armee im Osten der Ukraine ein, insbesondere im südlichen Donbass und westlich von Kurachowe. Trotz geordneter Rückzüge konnten die ukrainischen Verteidiger den russischen Vormarsch nicht stoppen. Der Verlauf des Krieges deutet darauf hin, dass dieser möglicherweise noch längere Zeit andauern und erhebliche Schäden mit sich bringen wird, während Russland im Artillerieeinsatz einen klaren Fokus zeigt und die ukrainische Führung versucht, ihre qualitativen Vorteile auszuspielen.