
Die Diskussion um die Auswirkungen von Sprachmodellen wie ChatGPT auf die Kommunikation und die Verbreitung von Fake News gewinnt zunehmend an Relevanz. Experten und Medienschaffende weisen auf die Notwendigkeit von fundiertem Journalismus hin, um die Öffentlichkeit über neue Technologien aufzuklären. In diesem Kontext wird der Journalismuspreis Informatik 2024 verliehen, ein Preis, der vom saarländischen Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie in Zusammenarbeit mit dem Saarland Informatics Campus ins Leben gerufen wurde. Dieser Preis soll herausragende journalistische Beiträge auszeichnen, die sich mit Informatik auseinandersetzen und deren Einfluss auf das Alltag leben verdeutlichen.
Die Bewerbung für den Journalismuspreis Informatik ist bis zum 31. Januar 2025 möglich. Die Einsendungen müssen zwischen dem 1. Januar 2024 und dem 31. Dezember 2024 veröffentlicht worden sein. In insgesamt drei Kategorien – „Text“, „Audio“ und „Video und Multimedia“ – wird jeweils ein Preisgeld von 5000 Euro vergeben. Der Schirmherr des Preises, Jürgen Barke, saarländischer Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, wird die Verleihung am 13. Mai 2025 am Saarland Informatics Campus in Saarbrücken übernehmen.
Kriterien für die Preisvergabe
Die Beiträge, die für den Preis eingereicht werden, müssen die Informatik verständlich darstellen und deren Relevanz für die tägliche Lebensrealität der Menschen aufzeigen. Diese Auszeichnung zielt darauf ab, qualitativ hochwertige Berichterstattung über Informatik zu fördern.
Eine wichtige Aspekt des Journalismuspreises ist die Herangehensweise an technologische Themen. Die Entwicklung von KI-gestützten Werkzeugen im Journalismus wird in einer Kurzstudie der Hans-Böckler-Stiftung behandelt. Diese Untersuchung offenbart, dass bei Medienschaffenden sowohl Bedenken hinsichtlich der Verbreitung von Desinformation durch KI herrschen, als auch ein gewisses Maß an Optimismus besteht. Viele Journalisten sehen in KI-Tools die Möglichkeit, repetitive und zeitraubende Aufgaben zu automatisieren, was mehr Raum für kreative und investigative Berichterstattung schaffen könnte.
Erfahrungen aus der Vergangenheit
Der Journalismuspreis Informatik hat in der Vergangenheit bereits bemerkenswerte Beiträge ausgezeichnet. Im Jahr 2020 wurde der Preis für die Kategorie Audio an Sophie Stigler vom WDR verliehen. Ihr Podcast „Und es hat „Klick“ gemacht“ behandelt die Entwicklung der Computer-Maus und zeigt, wie historische Innovationen die Technologielandschaft prägten. In der Text-Kategorie wurden sowohl Gregor Honsel als auch Dr. Thomas Brandstetter ausgezeichnet, wobei Honsel die Rolle großer Tech-Konzerne in der Open-Source-Bewegung thematisierte, während Brandstetter die Gefahren von Deepfakes beleuchtete.
Zusätzlich gab es einen Sonderpreis, der an Chris Köver und Markus Reuter für ihren Artikel über TikToks Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen vergeben wurde. Dieser unterstützte eine Überarbeitung der Moderationspraktiken der Plattform. In der Kategorie Video und Multimedia jedoch vergab die Jury keinen Preis aufgrund mangelnder technischer Genauigkeit der eingereichten Beiträge.
Die Statistik der Bewerbungen und die Auszeichnungen des Journalismuspreises zeugen vom Engagement und der Expertise der Journalisten im Bereich Informatik. Mit mehr als 1000 Wissenschaftlern und 2800 Studierenden aus über 80 Nationen am Saarland Informatics Campus stehen die Weichen für weitere innovative und informative Projekte im Bereich der Informationsvermittlung.
Für interessierte Journalisten und Medienschaffende steht Philipp Zapf-Schramm als Kontaktperson zur Verfügung, um Fragen zu klären und den Austausch über den Preis zu fördern. Bei der Förderung des Journalismus in der Informatik wird jedoch auch die Verantwortung der Redaktionen betont, in die Diskussion um die Verwendung von KI im Arbeitsalltag stärker einzubeziehen. Schulungen und Trainings werden empfohlen, um eine informierte und effektive Nutzung von KI-Tools sicherzustellen und gleichzeitig die Sorgen um Jobverluste im Blick zu behalten.
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