
Die 22-jährige Viktoriia Karakatsii, eine ukrainische Studentin an der Universität des Saarlandes, wurde für ihr außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement mit dem DAAD-Preis 2024 ausgezeichnet. Der Preis, der am 20. Januar 2025 um 12.45 Uhr im International Office der Universität verliehen wird, ist mit 1.000 Euro dotiert und wird jährlich an internationale Studierende deutscher Universitäten vergeben. Viktoriia, die im dritten Semester des Masterstudiengangs „American Studies/British Studies/English Linguistics“ studiert, schloss 2022 ihr Bachelorstudium an der Petro Mohyla Black Sea National University in der Ukraine ab.
Viktoriia floh im Sommer 2022 vor dem Krieg aus der Ukraine und kam im Rahmen des Erasmus+ Programms nach Deutschland. Ihr Engagement nahm bereits während ihres Bachelorstudiums Formen an, als sie an einem Global Classroom Projekt mit der Universität des Saarlandes teilnahm. Dieses Projekt, initiiert von Professorin Astrid Fellner, befasste sich mit Multimedia-Beiträgen über Grenzgebiete, was durch die folgende russische Invasion in die Ukraine an Bedeutung gewann. Professorin Fellner beschreibt Viktoriia als wissensdurstig und kritisch, mit überdurchschnittlicher Leistung.
Gesellschaftliches Engagement
Viktoriia engagiert sich als „Kulturbotschafterin“ und unterstützt geflüchtete Studierende. Auf ihrer TikTok-Seite informiert sie über das Studentenleben in Deutschland sowie über Themen wie Erasmus und den Bewerbungsprozess. Ihre akademische Arbeit thematisiert „Grenzen“ und Kriegserfahrungen und ist eng mit ihrem gemeinnützigen Engagement verknüpft.
Zusätzlich arbeitet sie als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Professorin Fellner. Hier gestaltet sie Poster und Programme und betreut die sozialen Medien des Fachbereichs. Ihr ehrenamtliches Engagement zeigt sich besonders im Verein „UkraineFreundeSaar“, wo sie seit zwei Jahren aktiv ist. In dieser Funktion dokumentiert sie Veranstaltungen zur Unterstützung der Ukraine und hat eine Fotoserie von geflüchteten ukrainischen und deutschen Musikern in Saarbrücken erstellt.
Filmische Initiativen
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt von Viktoriia ist ihre Mitwirkung an dem Dokumentarfilm „Mein Leben – mein Film: Gestern, Heute, Morgen“, der im Spätsommer und Herbst 2024 entstand. In dieser Rolle interviewte sie Protagonisten, assistierte dem Regisseur und übernahm den Filmschnitt. Die Uraufführung des Films ist im Rahmen der Interkulturellen Woche 2024 geplant.
Der DAAD-Preis, der seit über zehn Jahren vergeben wird, hat das Ziel, internationale Studierende an deutschen Universitäten sichtbar zu machen und ihre Geschichten zu erzählen. Die Preisträger repräsentieren nicht nur ihre Kommilitonen aus aller Welt, sondern tragen auch zur kulturellen Diversität und zum Austausch in Deutschland bei. Der Preis zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für internationale Studierende und fördert deren fachliche und soziale Integration.
Das Engagement von Viktoriia Karakatsii ist ein Beispiel für die positiven Auswirkungen geflüchteter Studierender auf die deutsche Hochschulkultur und verdeutlicht, wie wichtig Initiativen sind, die Studierende unterstützen, besonders in schwierigen Zeiten. Die Förderung der Integration geflüchteter Studierender ist nicht nur eine Frage der akademischen Ausbildung, sondern auch eine der sozialen Verantwortung, die durch unterschiedliche Programme und Auszeichnungen, wie den DAAD-Preis, unterstützt wird.