
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson hat die Unterstützung Finnlands durch schwedische Streitkräfte bei der Aufklärung der Geschehnisse rund um das beschädigte Stromkabel Estlink 2 angekündigt. Dieses Kabel verbindet Finnland und Estland und wurde am ersten Weihnachtstag beschädigt. Finnische Behörden vermuten, dass der Anker des Öltankers „Eagle S“, der aus St. Petersburg kam, für den Schaden verantwortlich ist.
In Reaktion auf die Vorfälle hat Finnland den „Eagle S“ gestoppt, das Schiff in finnische Gewässer eskortiert und beschlagnahmt. Der Tanker fährt unter der Flagge der Cook-Inseln und wird von der Zollbehörde Finnlands als Teil der sogenannten russischen Schattenflotte eingestuft. Diese Schiffe werden verwendet, um das internationale Öl-Embargo zu umgehen, welches aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt wurde. Auch in der Ostsee häufen sich Schäden an Unterwasserkabeln, die immer wieder auf hybride Angriffe Russlands zurückgeführt werden.
Schäden an Unterwasserkabeln in der Ostsee
Die Ostsee ist derzeit von häufigen Schäden an Unterwasserkabeln betroffen, insbesondere am Stromkabel „Estlink 2“. Ermittler entdeckten am Meeresboden eine „dutzende Kilometer lange“ Schleifspur, die auf das Passieren des Tankers „Eagle S“ hindeutet. Dieser Vorfall ist nicht isoliert; im November wurde beispielsweise das Datenkabel „Cinia C-Lion1“ zwischen Deutschland und Finnland durchtrennt, was ebenfalls Sabotageverdacht aufwarf.
Die EU hat Bedenken hinsichtlich der Umweltbedrohung durch die russische Schattenflotte geäußert und plant verstärkte Maßnahmen zum Schutz der Energieinfrastruktur. In diesem Kontext hat Estland bereits einen Marine-Einsatz zum Schutz des Kabels „Estlink 1“ gestartet. NATO kündigte eine verstärkte Präsenz in der Region an, um auf die wachsenden Bedrohungen zu reagieren.
Die Untersuchungen zu den Vorfällen laufen weiter, während Finnland und andere Anrainerstaaten der Ostsee an einem Aktionsplan arbeiten, um die kritische Infrastruktur zu schützen.