
Heute, am 23. Februar 2025, findet in Zehdenick, einer Stadt im Landkreis Oberhavel mit über 13.000 Einwohnern, eine wichtige Bürgermeisterwahl statt. Dies geschieht parallel zur Bundestagswahl, was die Mobilisierung der Wähler zusätzlich herausfordert. Die Wahl ist notwendig geworden nach dem Rücktritt von Lucas Halle (SPD), der mit 88,3 % der Stimmen im Februar 2022 gewählt wurde und als der jüngste hauptamtliche Bürgermeister Deutschlands galt. Halle trat im August 2024 aufgrund persönlicher Gründe zurück, und der stellvertretende Bürgermeister Marco Kalmutzke übernahm die Geschäftsführung der Stadt.
Für die Bürgermeisterwahl bewerben sich vier Kandidaten: Dennis Sucker von der CDU, Alexander Kretzschmar als parteiloser Einzelbewerber, René Stadtkewitz von der AfD und der parteilose Stefan Senß. Sucker strebt eine bessere Organisation und Struktur in der Verwaltung an, während Kretzschmar eine Neugestaltung der Verwaltung für mehr Nachvollziehbarkeit fordert. Stadtkewitz konzentriert sich auf Stadtentwicklung sowie die Ansiedlung von Gewerbe, und Senß plant pragmatische Lösungen, einschließlich der Ansiedelung einer Brauerei.
Wahlberechtigung und Beteiligung
Etwa 11.000 Wähler sind für die Bürgermeisterwahl stimmberechtigt und dürfen bereits ab 16 Jahren teilnehmen, was eine niedrigere Altersgrenze darstellt als für die Bundestagswahl, bei der das Mindestalter 18 Jahre beträgt. Sollte keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit von 50 % der Stimmen erreichen, ist für den 16. März 2025 eine Stichwahl angesetzt. Um eine Wahlbeteiligung zu fördern, ist es erheblich, dass die Kandidaten ihre Ziele und Programme aktiv den Bürgern präsentieren.
Brandenburg hat seit 1993 die direkte Wahl von Bürgermeistern etabliert, was die Verantwortung und die Einbindung der Bürger in lokale Entscheidungsprozesse fördert. In vielen Kommunen ist die Wahlbeteiligung jedoch insgesamt niedrig, und weniger als die Hälfte der Wähler nahm an den letzten Wahlen teil. Diese Tendenz könnte auch die Bürgermeisterwahl in Zehdenick beeinflussen, wo ein wachsendes Bedürfnis nach Transparenz und Verantwortung besteht.
Die Rolle der Kandidaten
- Dennis Sucker (CDU): Setzt sich für eine strukturierte und besser organisierte Verwaltung ein.
- Alexander Kretzschmar (parteilos): Möchte die Verwaltung neu organisieren und verständlicher für die Bürger gestalten.
- René Stadtkewitz (AfD): Fokussiert sich auf Stadtentwicklung und die Ansiedlung von Gewerbe.
- Stefan Senß (parteilos): Lebt in Zehdenick und möchte pragmatische Lösungen umsetzen.
Die Direktwahl der Bürgermeister in Brandenburg und die damit verbundenen Regeln, die eine absolute Mehrheit erfordern, spiegeln die Verantwortung der Politiker wider. Sollte diese Mehrheit nicht erreicht werden, muss die Stadt- oder Gemeindevertretung den Bürgermeister wählen. Diese Vorgänge unterstreichen die große Verantwortung, die die politischen Akteure für die Kommunen tragen.
Für die Bürger von Zehdenick bedeutet dieser Wahltag nicht nur die Wahl eines neuen Bürgermeisters, sondern auch eine Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt und der lokalen Politik teilzuhaben. MAZ informiert über die Details der Wahl, während RBB die politischen Ambitionen der Kandidaten in den Kontext der regionalen Entwicklungen einordnet. Ein wesentlicher Fokus liegt auch auf der Wandlung der Wahlbeteiligung und der politischen Kultur in Brandenburg, wie Brandenburgische Politische Bildung erläutert.