
In der Schwimmhalle von Strausberg, im Nordosten Brandenburgs, ereignete sich am Mittwoch, dem 15. Januar 2025, ein gefährlicher Vorfall, der zu einem Chlorgasaustritt führte. Viele Badegäste, darunter Schüler, Lehrer und Mitarbeiter, klagten über Übelkeit und Atemwegsreizungen. Der Geschäftsführer der Strausberger Bäder GmbH, Markus Derling, bestätigte, dass das Wasser mit Chlor kontaminiert war und die Konzentration dieser Chemikalie weit über den zulässigen Grenzwerten lag. Dies stellte sich als schwerwiegendes Sicherheitsproblem dar und führte dazu, dass die Schwimmhalle umgehend gesperrt wurde.
Die Polizei hat bislang nicht offiziell bestätigt, dass der Chlorgasaustritt die Ursache für die Verletzungen der Badegäste war, aber Ermittlungen zur Klärung des Vorfalls sind im Gange. Dabei wird auch ein Verdacht auf fahrlässige Körperverletzung geprüft. Insgesamt wurden 25 Personen betroffen, darunter 19 Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren, vier Mitarbeiter der Einrichtung sowie zwei Lehrer. Neun verletzte Personen mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht werden, darunter auch ein Mädchen, das mit einem Rettungshubschrauber in die Berliner Klinik geflogen wurde. Einige der Verletzten konnten das Krankenhaus bereits wieder verlassen, während sich andere in medizinischer Behandlung befinden.
Ermittlungen und Sicherheitsmaßnahmen
Der Vorfall ereignete sich möglicherweise aufgrund eines Fehlers beim Mischen von Wasser und Chlor. Um die Gefahren zu mindern, wurde ein Dekontaminationszelt an der Schwimmhalle eingerichtet, um Giftstoffe zu neutralisieren und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten. Eine Vielzahl von Rettungskräften und Polizei war am Einsatzort, um die Situation zu bewältigen und die Verletzten zu betreuen. Diese bedrückende Situation wirft auch Fragen über die Sicherheitsprotokolle in Schwimmbädern auf, da es bereits im Jahr 2021 in derselben Halle einen ähnlichen Unfall gegeben hatte.
In der Vergangenheit war Chlorgas in der Tat ein bekanntes Gesundheitsrisiko, da es sich um eine stark reizende Substanz handelt, die Atemwege, Augen, Haut und Verdauungswege angreift. Diese Chemikalie wurde sogar im Ersten Weltkrieg als chemische Waffe eingesetzt. Daher sind umfassende Sicherheitsvorkehrungen und Schulungen im Umgang mit Chlorgasanlagen von großer Bedeutung, wie die aktuellen Entwicklungen in der Branche zeigen. Die Überarbeitung der DIN 19606 im Januar 2020 hat verschiedene Sicherheitsmaßnahmen, wie die Einführung einer Restdrucksicherung für Chlorgasanlagen, zur Verbesserung der Arbeitssicherheit angestoßen.
Der Vorfall wirft auch grundlegende Fragen zur Gefährdungsbeurteilung in Schwimmbädern auf. Verantwortliche für den Betrieb von Chlor-Anlagen sollten sich regelmäßig mit den spezifischen Gefahren auseinandersetzen und gegebenenfalls ihre Sicherheitsvorkehrungen anpassen, um derartige unglückliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.
Für weitere Informationen über den Vorfall in der Schwimmhalle von Strausberg und die damit verbundenen Entwicklungen siehe Tag24 sowie rbb24 und für sicherheitstechnische Aspekte DGUV.