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Neuer Roman über Anton Wilhelm Amo: Historie trifft Fiktion!

Am 15. Januar 2025 stellte Prof. Dr. Ottmar Ette seinen neuen Roman „Mein Name sei Amo“ im Senatssaal der Europa-Universität Viadrina vor. Der Roman basiert auf dem Leben des ersten afrodeutschen Philosophen, Anton Wilhelm Amo, und zielt darauf ab, dessen bedeutende, jedoch oft übersehene Rolle in der europäischen Philosophie zu beleuchten. Es handelt sich um einen Wechsel von Ette von Sachbuch zu Fiktion. Bereits 2020 veröffentlichte er ein Sachbuch über Amo mit dem Titel „Anton Wilhelm Amo – Philosophieren ohne festen Wohnsitz“.

Die Vorstellung des Romans fand in einem geselligen Rahmen statt, in dem PD Dr. Andrea Gremels als Moderatorin fungierte. Sie las den ersten Satz des Romans vor und stellte gezielte Fragen an Ette, der interessante Einblicke in Bewegung und Entwicklung der historischen Figur Amo gab. Der Autor erläuterte, dass er mit diesem Roman die Möglichkeiten der Fiktion nutzen wolle, um Amos Leben und sein Schicksal plastischer darzustellen.

Das Leben von Anton Wilhelm Amo

Anton Wilhelm Amo wurde um 1703 in Nkubeam, an der Goldküste (heute Ghana), geboren. Sein Lebensweg war geprägt von der Geschichte des Kolonialismus und Rassismus. Als Kind wurde er aus seiner Heimat verschleppt und kam 1707 nach Europa, möglicherweise als Sklave oder zur Ausbildung. Er gehörte zum Volk der Nzema und erhielt 1708 in Wolfenbüttel die evangelische Taufe. Amo immatrikulierte sich 1727 an der Universität Halle und wurde bekannt für seine öffentlich zur Diskussion gestellten philosophischen Ansichten.

Er lehrte an verschiedenen renommierten Universitäten, darunter Wittenberg, Halle und Jena, und bot Kurse in Astrologie sowie Geheimschrift an. 1746 kehrte Amo nach Afrika zurück, wo er als Wahrsager und Eremit lebte. Sein genaues Todesdatum bleibt unklar, auf einem Grabstein wird das Jahr 1784 angegeben. Anton Wilhelm Amo gilt bis heute als eine zentrale Figur in der Diskussion um Rassismus und Kolonialismus in der Philosophie.

Relevanz und Auswirkungen

Ette betont in seiner Erzählung die Bedeutung der unterschiedlichen Perspektiven, die die Mediengeschichte, vor allem die kolonialistische Rhetorik, über Persönlichkeiten wie Amo schafft. Rassistische Begriffe und Konstruktionen, die in der deutschen Sprache und Kultur weiterwirken, sind zentral für das Verständnis von Amos Leben und dessen Darstellung in der Öffentlichkeit. Die gesellschaftliche Aufarbeitung des Kolonialismus erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Thematik und ihrer sprachlichen Überlieferung.

Das Publikum zeigte großes Interesse an der Background-Geschichte Academias, der historischen Figur Anton Wilhelm Amos und dem Schreibprozess des Romans. Fragen wurden ausführlich von Ette beantwortet, der zudem auf die Herausforderungen beim Schreiben einging. Besonders hervorzuheben ist die ungewöhnliche Erzählerfigur des Pudels Zep, der Amo bis zu seinem Lebensende begleitete und somit eine frische Perspektive auf die Geschichte eröffnet.

Die Präsentation endete mit einer Signierstunde für die Vorbestellungen des Romans und ist ein weiterer Schritt in der Würdigung von Anton Wilhelm Amo, dessen Lebenswerk aus historischen Fesseln befreit und ins Licht gerückt wird. Mit dem Roman „Mein Name sei Amo“ bringt Ottmar Ette nicht nur eine unterhaltsame Erzählung auf den Markt, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit und ihrer Auswirkungen auf die Gegenwart.

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Frankfurt (Oder), Deutschland
Beste Referenz
europa-uni.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org

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